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AfD-Kandidatin war Prostituierte: Correctiv: Vermeintlicher „Sexskandal“ wird zum Eigentor

AfD-Kandidatin war Prostituierte: Correctiv: Vermeintlicher „Sexskandal“ wird zum Eigentor

AfD-Kandidatin war Prostituierte: Correctiv: Vermeintlicher „Sexskandal“ wird zum Eigentor

Das Journalisten-Netzwerk „Correctiv“ will nicht von Deportationen gesprochen haben. Nun versucht es, das zu vertuschen.
Das Journalisten-Netzwerk „Correctiv“ will nicht von Deportationen gesprochen haben. Nun versucht es, das zu vertuschen.
Das Journalisten-Netzwerk „Correctiv“ will nicht von Deportationen gesprochen haben. Nun versucht es, das zu vertuschen. Foto: dpa
AfD-Kandidatin war Prostituierte
 

Correctiv: Vermeintlicher „Sexskandal“ wird zum Eigentor

Die Recherchegruppe Correctiv kündigte am Dienstag einen großen „Sexskandal“ in der nordrhein-westfälischen AfD an. Der Skandal blieb aus, dafür erntet das Team um David Schraven nun harsche Kritik von Kollegen – und sogar von Feministinnen.
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„Wir enthüllen Sexskandal bei der AfD-NRW“, kündigte die Recherchegruppe Correctiv am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter an. In großen Lettern prangt über dem Konterfei einer Kandidatin für die Landtagswahl in elf Tagen die Überschrift „EXKLUSIV: Spitzenfrau der AfD in Nordrhein-Westfalen arbeitete als Prostituierte“.

Es geht um die Kölnerin Iris Dworeck-Danielowski, die auf Listenplatz zehn kandidiert. „Ausgerechnet diese Spitzenfrau der AfD dürfte nun zu einem Problem für die Partei werden“, teasert Correctiv-Gründer David Schraven seinen Artikel an. Der „Skandal“ ist schnell erzählt: Dworeck-Danielowski hatte unter dem Namen „bigbottomblondy“auf einer Internetseite sexuelle Dienste gegen Geld angeboten. 2014 lösche sie ihr Profil und startete ihren Aufstieg in der AfD.

Nicht nur Correctiv-Leser fragen sich: Na und? Auch bekannte Medienjournalisten wie Stefan Niggemeier oder die redaktionelle Leiterin des Branchendiensts turi2 rümpften die Nase ob dieses großen Aufhebens um die Prostitutions-Vergangenheit.

Schraven rechtfertigte seinen Artikel Mittwoch vormittag gegenüber turi2 damit, daß Dowreck-Danielowski für eine Partei stehe, „die sich gegen Gleichberechtigung und gegen die Emanzipation etwa von Sexarbeiterinnen einsetzt“. Sie habe aus einem wesentlichen ihres Lebens ein Geheimnis gemacht, um eine Chance auf ein Mandat zu bekommen. „Und genau in diesem Geheimnis liegt der entscheidende Punkt, der für eine Veröffentlichung spricht.“ Der Skandal liege darin, daß die AfD-Kandidatin dieses Kapitel aus ihrer Vergangenheit verschwiegen habe.

Noch in der Nacht hatte die Recherchegruppe einen Rechtfertigungsversuch unternommen. Doch auch damit tat sich Correctiv keinen Gefallen:

Selbst aus der Reihe der sogenannten Netzfeministinnen hagelte es harsche Kritik:

Bei all der Aufregung um den vermeintlichen Skandal geht ein Aspekt völlig unter. Dworeck-Danielowski soll eineinhalb Jahre Mitglied der PDS, heute Linkspartei, gewesen sein.


Das Journalisten-Netzwerk „Correctiv“ will nicht von Deportationen gesprochen haben. Nun versucht es, das zu vertuschen. Foto: dpa
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