MAGDEBURG. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) in Sachsen-Anhalt kämpft mit einer Affäre um Stasi-Verstrickungen wichtiger Funktionäre. Der Bundesvorsitzende Michael Konken forderte die Aufklärung entsprechender Vorwürfe. „Wenn sich herausstellen sollte, daß einzelne DJV-Mitglieder ihre Stasi-Vergangenheit verschwiegen haben, sind Konsequenzen unausweichlich“, sagte er.
Es schade der Glaubwürdigkeit, wenn Journalisten ihre IM-Tätigkeit unter den Teppich kehrten. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über drei Vorstandsmitglieder des DJV in Sachsen-Anhalt berichtet, die für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR gearbeitet gaben sollen. Einer von ihnen soll hauptamtlicher Mitarbeiter gewesen sein. Zudem berichtete das Blatt über weitere Journalisten aus Sachsen, Thüringen und Berlin, die Kontakte zum MfS gehabt hätten.
Konkret geht es unter anderem um den Schatzmeister des Landesverbandes, Wolfgang Salzburg. Dieser soll von 1976 bis 1989 eine englische Diplomatin ausgespäht haben. Der stellvertretende Landesvorsitzende, Klaus-Peter Voigt, hatte unter anderem kirchliche Gesprächskreise und CDU-Mitglieder bespitzelt, berichtet das Blatt. (rg/ho)