ZÜRICH. Nach einem islamkritischen Beitrag in der Schweizer Weltwoche sieht sich der Satiriker Andreas Thiel Drohungen ausgesetzt. In E-Mails sei er als „dummer Hurensohn“ sowie als „scheiß Tumor“ bezeichnet worden, sagte Thiel nach Angaben der Basler Zeitung. Zugleich hätte es anonyme Anrufe gegeben, in denen sein Beitrag als „großer Fehler“ bezeichnet wurde.
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— Die Weltwoche (@Weltwoche) 29. November 2014
„Wir leben in einem freien Land“
Thiel hatte in seinem Beitrag den Koran analysiert. Dieser sei ein „einziger Aufruf zu Gewalt, eine Anleitung für Krieg und Unterdrückung“, analysierte der Satiriker. Als Beweis führte er zahlreiche Suren an. Für ihn sei der Koran der „Kern des Übels“. Es sei deswegen kein Wunder, wenn „islamische Fanatiker zu Terroristen werden“. Den islamischen Propheten Mohammed nannte Thiel einen „Sklaventreiber, Kinderschänder und Massenmörder“.
Im Interview mit der Schweiz am Sonntag verteidigte Thiel seinen Beitrag: „Wir leben in einem freien Land, wo jeder seine Meinung frei äußern darf.“ Er habe sich vor dem Artikel ausführlich mit dem Koran beschäftigt und sei nach der Lektüre entsetzt gewesen. In Richtung seiner Kritiker sagte er: „Wer die Verurteilung von Sex mit Kindern, Sklavenhaltung und Kriegshetzte als billige Provokation abtut, sollte sich einmal mit Opfern von Vergewaltigung, Mißbrauch und Verstümmelung unterhalten.“ (ho)