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Verlag wehrt sich gegen Vorwurf der NS-Propaganda

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Landser-Heft: Amazon gegen Boykott Foto: www.landser.de

HAMBURG. Der Bauer-Verlag hat Anschuldigungen des Simon-Wiesenthal-Zentrum zurückgewiesen, er verherrliche mit seiner Heftreihe „Der Landser“ den Nationalsozialismus. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften habe auch bei der wiederholten Untersuchung „keine Beanstandungen“ gefunden, sagte eine Sprecherin.

Darüber hinaus kontrolliere der Verlag auch intern seine Publikationen „Der Verlag legt großen Wert darauf, daß darin weder der Nationalsozialismus verherrlicht, noch Naziverbrechen verharmlost werden.“ Hintergrund ist eine Studie des Simon-Wiesenthal-Zentrum, in welcher der deutsche Historiker Stefan Klemp zu dem Schluß kommt, die seit 1957 erscheinende Heftreihe verstoße gegen Paragraph 86 des Strafgesetzbuches („Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen“).

Boykottaufforderungen gegen Amazon

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum wirft dem Verlag zudem vor, daß durch die „Präsentation von Mitgliedern der Waffen-SS und der berüchtigten Totenkopf-Einheit und anderer Nazi-Kriegsverbrecher als deutsche Helden die Erinnerung an den Holocaust entweiht und den Nationalsozialismus verherrlicht“ werde.

Das Zentrum hat unterdessen einen Boykott-Aufruf gestartet und den Internet-Versandhandel Amazon aufgefordert, das Magazin unverzüglich aus dem Sortiment zu entfernen. In einem Brief an den Vorsitzenden der Lobbygruppe, Marvin Hier, teilte Amazon jedoch mit, den Landser weiter zu verkaufen.

Zudem forderte das Simon-Wiesenthal-Center das Bundesjustizministerium zu einer Stellungnahme auf. Dieses teilte daraufhin mit, das Anliegen werde ernst genommen. Derzeit werde mit dem zuständigen Bundesfamilienministerium die weitere Vorgehensweise abgestimmt. „Eine konsequente strafrechtliche Verfolgung von neonazistischer und rassistischer Propaganda“ nehme in Deutschland einen „besonderen Stellenwert“ ein. (FA/ho)

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