ERFURT. Der frühere MDR-Herstellungsleiter Marco K. muß für fünf Jahre und drei Monate hinter Gitter. Das Landgericht Erfurt hat den 48jährigen wegen Bestechlichkeit und Untreue für schuldig befunden.
Insgesamt hat K. den öffentlich-rechtlichen Sender zwischen 2005 und 2010 gemeinsam mit einem Komplizen um 4,6 Millionen Euro an Gebührengeldern erleichtert. Für frühere Taten – auch sie summieren sich auf mehrere Millionen Euro – konnten die Täter nicht mehr belangt werden, da sie verjährt sind.
Der Staatsanwalt beklagte in seinem Plädoyer, K. habe auch den Ruf des öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark beschädigt. Der Sender habe es ihm dank erheblicher Kontrolldefizite aber auch sehr einfach gemacht. Gegen andere Tatbeteiligte wird noch ermittelt.
MDR kündigt weitere Konsequenzen an
Der MDR arbeitet Medienberichten zufolge noch immer mit Firmen zusammen, die von Verdächtigen geführt werden. Die Geschäftsbeziehungen mit diesen Unternehmen sollen erst zum Jahresende auslaufen, teilte MDR-Intendant Udo Reiter mit. Der Sender hat unterdessen weitere Konsequenzen angekündigt: So soll der Rechnungseingang zentralisiert werden, um Fälle wie den von Marco K. in Zukunft unmöglich zumachen. (rg)