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Sarrazin-Lesung in Potsdam: Demonstranten hinter dem Polizeiwagen

Sarrazin-Lesung in Potsdam: Demonstranten hinter dem Polizeiwagen

Sarrazin-Lesung in Potsdam: Demonstranten hinter dem Polizeiwagen

Thilo Sarrazin in Potsdam
Thilo Sarrazin in Potsdam
Thilo Sarrazin in Potsdam: Kein Eintritt in die AfD Foto: Falko Teuber
Sarrazin-Lesung in Potsdam
 

Demonstranten hinter dem Polizeiwagen

Am Dienstag hat Thilo Sarrazin sein Buch „Der neue Tugendterror“ in Potsdam vorgestellt. Dabei bekräftigte er seine Kritik am deutschen Journalismus und lehnte einen Eintritt in die Alternative für Deutschland strikt ab.
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Sie stehen versteckt hinter einem Polizeiwagen. Knapp 50 Personen aus der linken Szene haben sich am Dienstagabend vor dem Potsdamer Nikolaisaal versammelt. Sie demonstrieren gegen Thilo Sarrazin. Der allerdings hat es wieder einmal geschafft: ausverkauft.

Der frühere Berliner Finanzsenator zeigte sich überraschend locker. Sein kurzes Referat zu seinem aktuellen Buch „Der neue Tugendterror“ wird immer wieder von heftigem Applaus unterbrochen. Auf besonders hohe Zustimmung des zumeist bürgerlichen Publikums stößt Sarrazins Äußerung, daß nicht nur Minderheiten Rechte hätten, sondern auch Mehrheiten.

Schlagfertiger Unterhalter

Überhaupt überraschte Sarrazin mit guten Unterhaltungs-Qualitäten. Auch in der anschließenden Gesprächsrunde mit Alexander Kissler vom Cicero zeigte Thilo Sarrazin sich von einer ungewohnt schlagfertigen Seite. Auf Kisslers Frage, ob er den Cicero auch lesen würde, antwortete Sarrazin: „Nur wenn Sie ihn mir schenken.“ Er werde den Journalisten auch nicht den Gefallen tun und alles lesen, was sie schrieben.

Wichtig war Sarrazin im Verlauf des Gesprächs die Wiederholung, der von ihm schon in seinen letzten Büchern vertretenen Forderung nach einer besseren Bildungspolitik. Auch in der Asylpolitik solle mehr auf Qualität anstatt Quantität geachtet werden. Auf die Homo-Ehe und das Bekenntnis zur Homosexualität hin angesprochen erklärt Sarrazin, daß es ihm egal sei, wie andere ihre Sexualität gestalteten. Er wolle davon nur nichts wissen.

Kein Eintritt in die AfD

Ein Thema ließ den frühen Bundesbankvorstand dabei nicht los: die journalistischen Verrisse seiner Bücher. Er vermisse dabei stets wirkliche Argumente gegen seine Thesen.

Und die AfD? Mitglied wolle er nicht werden, bekräftigte der Buchautor. In der Euro-Frage sei die AfD allerdings kompetenter als die im Bundestag vertretenen Parteien. Auf Dauer habe die Partei jedoch wegen ihrer Konzentration auf die Währungspolitik keine Chance.

Am Ende gab es ein paar kurze Fragen. Was er beispielsweise zu Unwahrheiten in der Politik sagen könne. Seine Antwort war kurz und knapp: „Worüber habe ich hier die ganz Zeit geredet.“

Thilo Sarrazin in Potsdam: Kein Eintritt in die AfD Foto: Falko Teuber
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