MÜNCHEN/SCHNELLDORF. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München hat Ermittlungen wegen eines Messerangriffs eines 13jährigen auf einen 14jährigen Schüler aufgenommen. Die ZET untersucht das Motiv des Täters und weitere Hintergründe, etwa zu Mitwissern, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Laut der bayerischen Polizei hatte der 13jährige am Morgen des 7. Januar an einer Bushaltestelle in Schnelldorf im Landkreis Ansbach auf den Kopf des 14jährigen Jungen eingestochen. Die beiden kannten sich offenbar nicht. Das Opfer konnte sich vom Tatort entfernen und seine Eltern verständigen. Er kam ohne schwere Verletzungen davon.
Der Tatverdächtige wiederum rief selbst die Polizei. Er wurde in eine Fachklinik eingewiesen. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft in Ansbach kamen zu dem Schluß, daß die Tat geplant war. Der Junge hatte sie demnach in einem Messengerdienst wiederholt angekündigt. Zum genauen Inhalt des Schreibens äußerte sich die Polizei nicht.
14jähriger kreuzte kurz darauf mit Messer in der Schule auf
Die Tat des 13jährigen spornte offenbar auch einen Nachahmer an. Unmittelbar nach dem Vorfall in Schnelldorf äußerte ein 14jähriger gegenüber einer Mitschülerin die Absicht, ebenfalls mit einem Messer zur Schule in Feuchtwangen kommen zu wollen. Dabei bezog er sich laut Polizei auf die Tat im nahegelegenen Schnelldorf.
Die Mutter der Schülerin informierte daraufhin den Schulleiter. Er hielt den Jungen vor dem Schulgebäude auf. Die Polizei fand bei einer Durchsuchung tatsächlich ein Küchenmesser in der Schultasche des Jungen. Er wurde ebenfalls in eine Fachklinik eingewiesen, „aufgrund seines psychischen Zustands“.
Die Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus wurde 2017 als Abteilung der Münchner Generalstaatsanwaltschaft gegründet. Sie soll Taten mit Bezug zum Extremismus und Terrorismus sowie zu Haßkriminalität verfolgen. Dabei ist sie für ganz Bayern zuständig. (ser)