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Hanna Hansen: Sie war Model, Djane, Kickboxerin – und wirbt jetzt für den Salafismus

Hanna Hansen: Sie war Model, Djane, Kickboxerin – und wirbt jetzt für den Salafismus

Hanna Hansen: Sie war Model, Djane, Kickboxerin – und wirbt jetzt für den Salafismus

Hanna Hansen vertritt den Salafismus im Internet
Hanna Hansen vertritt den Salafismus im Internet
Die Scharia als praktische Bedienungsanleitung: Ex-Model Hanna Hansen tritt heute nur noch verschleiert auf. Foto: IMAGO / Hanno Bode
Hanna Hansen
 

Sie war Model, Djane, Kickboxerin – und wirbt jetzt für den Salafismus

Hanna Hansen bewegte sich auf den Laufstegen der Welt, arbeitete als DJane und wurde Weltmeisterin. Jetzt missioniert sie als Salafistin im Namen Allahs – und verbindet für ihre mehr als 200.000 Follower emotionale Nähe mit klaren Botschaften.
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Von „Miss Germany“ zur Salafistin: Wer heute im Internet nach Hanna Hansen sucht, stößt auf zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch handelt es sich um dieselbe Person. Da ist die Hansen, die sich mit ihren blonden Haaren bauchfrei zeigt. Eine Frau, die vieles ausprobiert hat: Als Viktoria Stadtlander in Herford geboren, landete sie 2004 bei „Miss Germany“ auf Platz zwei, modelte auf den Laufstegen von Mailand bis Paris, legte als DJane bei der Loveparade auf und brachte es 2017 unter ihrem neuen Namen bis zur Kickbox-Weltmeisterin.

Und dann ist da die Hanna Hansen von heute, 41 Jahre alt, wohnhaft in Köln, und in jeder Hinsicht nicht wiederzuerkennen. Sie trägt Kopftuch und ein Gewand bis zu den Füßen, soll Drittfrau des verurteilten Salafisten Sven Lau sein. Im Netz wirbt Hansen als salafistische Influencerin unablässig um neue Glaubensgeschwister. Allein bei Instagram folgen rund 220.000 Menschen.

Hansen macht gegen die „westliche Ideologie“ mobil

Mit ihrem alten Leben gebrochen hat die Mutter, nachdem sie 2022 eine Augenverletzung erlitten hatte. „Ich habe überall in der Welt nach innerer Zufriedenheit gesucht“, sagt sie heute. Aber sie habe gemerkt, „daß man mit Geld, Ruhm, Reichtum und Schönheit in dieser Dunja nicht weit kommt“. Dunja ist ein arabisch-islamischer Begriff für das Diesseits. Hansen läßt in ihren Videos immer wieder solche Wörter fallen. „Maschallah“, „Inschallah“ und „Alhamdulila“: Sie will wohl zeigen, daß sie ganz angekommen ist in ihrem neuen Ich.

Am Beginn ihres Wegs in den Islam half der kapitalistische Westen: Bei Amazon bestellte Hansen einen Koran, mehr zufällig als geplant. Dann habe sie sich in diesen „unfaßbar verliebt“, erzählte sie 2024: „Ich bin neu geboren.“ Ihren Anhängern zeigt sie sich mit sanfter Stimme als einfühlsame Frau, veranstaltet etwa „Schwesternpicknicks“ und verantwortet den islamischen Hilfsverein „Helfende Hand“. Zugleich vermittelt sie klare Botschaften.

Den Frauen will sie einen Sinn im Leben bieten jenseits des „Konsumdrucks“ und der „Ideologie der westlichen Welt“, die erzähle, „daß eine ‘starke Frau’ unabhängig, nackt, begehrenswert und elitär sein“ müsse. „Ich wurde nicht stark, als ich boxte. Ich wurde stark, als ich meinen Hidschab anzog.“

Vom „Höllenfeuer“ und dem „Schaitan“

Letzteren sieht Hansen als Pflicht. Sie lobt die Scharia als „praktische Bedienungsanleitung“, spricht von „Sodom und Gomorrha“, vom „Höllenfeuer“, vom „Schaitan“, dem Teufel. Hansen warnt vor der Zerstörung der Gesellschaft durch den Angriff auf die Familie, die islamischen Vorbilder und die Bildung der Kinder. Eine Reform des Islam lehnt sie ab: „Der Islam muß niemals reformiert werden, weil er niemals deformiert war.“ Dem liberalen Moslem Ahmad Mansour kündigte Hansen jüngst auf X „das Feuer des Jenseits“ an, bevor sie den Post wieder löschte. Große deutsche Medienhäuser bezeichnet sie als „meist zionistische Presse“.

Gerne filmt sich Hansen selbst dabei, wie sie mit Frauen telefoniert, diese das islamische Glaubensbekenntnis nachsprechen läßt und so zum Islam konvertiert. Oft sind die neuen „Schwestern“ jung, mal 16, mal 18, mal 22 Jahre alt. „Ich war schon immer ein Freund davon, Dinge umzusetzen“, sagt Hansen über sich selbst. Jetzt tut sie es im Namen Allahs.

Die Scharia als praktische Bedienungsanleitung: Ex-Model Hanna Hansen tritt heute nur noch verschleiert auf. Foto: IMAGO / Hanno Bode
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