Wenn Kinder heutzutage im Alter von einem Jahr in einer Kita abgegeben werden, wo sie von lauter brabbelnden Kleinkindern umgeben sind, braucht sich niemand zu wundern, daß sie nicht mehr vernünftig sprechen lernen. Es fehlt ihnen schlicht an den Erwachsenen (ob Mutter, Vater, Oma oder wem auch immer), die a l l e i n für sie da sind und ihnen dauernd richtig vorsprechen.
Der Haupt-Spracherwerb erfolgt vom 1. bis zum 6. Lebensjahr, also in der Zeit, welche die Kinder heute in Horten zubringen, in denen eine individuelle Sprachförderung gar nicht möglich ist, weil diese Institutionen fast gänzlich zu Verwahranstalten verkommen sind – auf Grund von Aufgaben, die das zu knapp bemessene Personal früher nicht erledigen mußte: Saubermachen von Kleinstkindern, Füttern und irgendwie für Ordnung und Ruhe im Tohuwabohu sorgen.
Der angeblich große Fortschritt der totalen Fremdbetreuung in viel zu großen Gruppen vom Baby-Alter an ist in Wahrheit ein Verwahrlosungsprogramm im Hinblick auf die geistige Entwicklung der Kinder, aber – noch schlimmer – auch auf ihre
emotionale Prägung. Die wachsende Empathielosigkeit vieler Kinder und Jugendlicher hat ebenfalls hier ihre Wurzeln.