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„Zeichen gegen Haß und Rassismus“: Grüne fordern Ramadan-Festbeleuchtung für Berlin

„Zeichen gegen Haß und Rassismus“: Grüne fordern Ramadan-Festbeleuchtung für Berlin

„Zeichen gegen Haß und Rassismus“: Grüne fordern Ramadan-Festbeleuchtung für Berlin

Elektrisch beleuchteter Schriftzug „Ramadan Kareem“ in lila Neonbuchstaben, angebracht am Rathaus Tiergarten in Berlin-Mitte, Mathilde-Jacob-Platz. Der Schriftzug – deutsch: „großzügiger Ramadan“ – wurde erstmals in Berlin zum Beginn des islamischen Fastenmonats installiert. Das Rathaus Tiergarten wünschte bereits „Ramadan Kareem“: Grüne wollen diese Festtagsbeleuchtung in ganz Berlin. Foto: IMAGO / Berlinfoto
Elektrisch beleuchteter Schriftzug „Ramadan Kareem“ in lila Neonbuchstaben, angebracht am Rathaus Tiergarten in Berlin-Mitte, Mathilde-Jacob-Platz. Der Schriftzug – deutsch: „großzügiger Ramadan“ – wurde erstmals in Berlin zum Beginn des islamischen Fastenmonats installiert. Das Rathaus Tiergarten wünschte bereits „Ramadan Kareem“: Grüne wollen diese Festtagsbeleuchtung in ganz Berlin. Foto: IMAGO / Berlinfoto
Das Rathaus Tiergarten wünschte bereits „Ramadan Kareem“: Grüne wollen diese Festtagsbeleuchtung in ganz Berlin. Foto: IMAGO / Berlinfoto
„Zeichen gegen Haß und Rassismus“
 

Grüne fordern Ramadan-Festbeleuchtung für Berlin

Berlins Grüne wollen muslimisches Leben sichtbar machen. Daher soll die Hauptstadt in Ramadan-Festtagsbeleuchtung investieren. Die schwarz-rote Regierungsmehrheit hat eigene Pläne, um Muslime zu fördern.
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BERLIN. Die Grünen fordern eine offizielle Ramadan-Festtagsbeleuchtung für Berlin – „analog zur Weihnachtsbeleuchtung“. Ein entsprechender Antrag der Fraktion mit dem Titel „Gleichbehandlung jetzt“ steht für Donnerstag auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses.

Die Grünen sehen darin ein „wichtiges Zeichen“ für „Akzeptanz und Wertschätzung von Berliner Muslim*innen“. Eine Ramadan-Beleuchtung unterstütze das „Gefühl der selbstverständlichen Zugehörigkeit“ in Zeiten, in denen „antimuslimischer Rassismus besorgniserregende Dimensionen entwickelt“ habe. Es sei ein „Zeichen gegen Haß und Rassismus“.

Daher solle der Berliner Senat „sich zum kommenden Jahr 2026 und dann jährlich für die Anbringung von Ramadan-Beleuchtungen im öffentlichen Raum einsetzen“. Als mögliche Orte nennen die Grünen „prominente belebte öffentliche Straßenzüge und Plätze wie den Kurfürstendamm, Unter den Linden, die Friedrichstraße oder den Potsdamer Platz“. Die Auswahl solle „partizipativ“ erfolgen.

AfD kritisiert Antrag als „grotesk“

Zur Umsetzung sei eine Zusammenarbeit mit Bezirken, muslimischen Gemeinden sowie privatwirtschaftlichen Akteuren wie dem Handelsverband Berlin-Brandenburg vorgesehen. Die Finanzierung könne über Tourismusmittel oder Sponsoring erfolgen.

Ablehnung wird der Antrag von der AfD erhalten. „Mit der AfD ist diese Bigotterie nicht zu machen“, sagte der AfD-Abgeordnete Hugh Bronson der JUNGEN FREIHEIT und hinterfragte: „Wo sind eigentlich die grünen Initiativen, wenn es um eine umfassende Adventsbeleuchtung in Berlin geht?“

Es sei grotesk anzunehmen, daß eine Ramadan-Beleuchtung Touristen anziehen würde, monierte der Fachsprecher für Integration, Bronson. Es dürfe keine Steuergelder über den Umweg der Tourismusförderung geben.

Handelsverband fordert private Finanzierung

Gegenüber der Bild-Zeitung, die zuerst berichtet hatte, begrüßte der Handelsverband Berlin-Brandenburg den Vorschlag. „Uns Händlern kann die bunte Vielvölkerstadt Berlin nie genug leuchten, jede friedliche Glaubensrichtung sollte die gleichen Möglichkeiten haben“, sagte der Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen dem Blatt.

Jedoch sei eine Beleuchtung zu Weihnachten, Ramadan und Chanukka keine Staatsaufgabe, kritisierte Busch-Petersen, sie müsse privat gestemmt werden. „Alles, was der Staat dazu beitragen kann, sind einfache Rahmen- und Genehmigungsbedingungen.“

Bereits für die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm kamen zuletzt lediglich 350.000 Euro zusammen. Der schwarz-rote Senat steuerte keinen Cent bei – Berlin kämpft seit geraumer Zeit mit einem Haushaltsloch.

Frankfurt und München beleuchten bereits zu Ramadan

In Deutschland haben bislang wenige Großstädte eine Ramadan-Beleuchtung eingeführt. Frankfurt am Main war im März 2024 die erste Stadt. Dazu installierte die Mainmetropole Schriftzüge wie „Happy Ramadan“ sowie Halbmonde und Sterne über der Freßgass‘ und begründete dies als Zeichen für „friedliches Miteinander“ und gegen „antimuslimischen Rassismus“.

In München beschloß der Stadtrat im Dezember 2024, künftig jährlich zum Ramadan städtische Fassaden zu beleuchten, um die Sichtbarkeit muslimischen Lebens zu erhöhen. Die Umsetzung fiel jedoch bescheiden aus: Statt einer umfassenden Straßenbeleuchtung wurde lediglich das Alte Rathaus zum Zuckerfest Eid al-Fitr für wenige Stunden beleuchtet.

Berlin plant „Tag gegen Islamfeindlichkeit“

Ebenfalls am Donnerstag soll ein zweiter Antrag zum Islam beraten werden. CDU und SPD fordern die Einführung eines „Internationalen Tags gegen Islamfeindlichkeit“ am 15. März. Der Tag solle „in der Öffentlichkeit thematisiert und sichtbar gemacht“ werden.

Die Regierungskoalition fordert den Berliner Senat – die Landesregierung – auf, verstärkt das Gespräch mit Moscheegemeinden zu suchen und Begegnungsformate zum Thema zu unterstützen. Ziel sei es, interkulturellen Austausch zu fördern und „Vorurteilen und Mißständen konsequent entgegenzutreten“. (sv)

Das Rathaus Tiergarten wünschte bereits „Ramadan Kareem“: Grüne wollen diese Festtagsbeleuchtung in ganz Berlin. Foto: IMAGO / Berlinfoto
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