Die Totenglocke klingt um 11 Uhr über den Waldfriedhof von Halbe (Dahme-Spreewald). An beiden Rändern des langen ausgehobenen Grabes stehen schwarze Pappsärge. Darin 100 deutsche Soldaten, die bei einer der größten und letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges gefallen sind.
„Ich bete an die Macht der Liebe“. Am vergangenen Mittwoch spielt das Landespolizeiorchester Brandenburg das Dankgebet aus dem Großen Zapfenstreich für die Gefallenen. In Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Brandenburg, Dietmar Woidke, Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, dem Kommandeur des Landeskommando Brandenburg, Oberst Nikolas Scholtka, und dem Vizepräsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Detlef Fritzsch, erheben sich Hunderte Gäste.
Am 30. April 2025 wurden auf dem Waldfriedhof Halbe 100 deutsche Soldaten zur letzten Ruhe gebettet – 80 Jahre nach der Schlacht von Halbe. Vertreter von Politik, Bundeswehr und Gesellschaft erinnerten an die Soldaten und Schüler legten Blumen auf die Särge. pic.twitter.com/lcnf4YnJZb
— JUNGE FREIHEIT (@Junge_Freiheit) May 2, 2025
Schüler legen während des Lieds sorgsam auf jeden Sarg eine weiße Gerberablume. Abordnungen der Bundeswehr von den Standorten Beelitz, Havelberg und Storkow sind angetreten und erweisen den Gefallenen die Ehre.
In Halbe ruhen 26.000 Tote
Ende April 1945 fielen und starben rund 40.000 deutsche Soldaten und Zivilisten in und um Halbe. Ihre genaue Zahl kennt niemand. 120.000 deutsche Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Bis heute werden Tote geborgen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Gebeine zu sichern, die Toten zu identifizieren und sie ehrenvoll einzubetten. Auf dem Waldfriedhof in Halbe liegen 26.000 Tote.