MÜNCHEN. Die Münchner Jesuitenhochschule für Philosophie hat den katholischen Philosophen und Publizisten Sebastian Ostritsch von einem geplanten Vortrag ausgeladen. Ostritsch hätte dort am Donnerstag abend einen Vortrag über Gottesbeweise halten sollen. Linksradikale hatten zuvor Stimmung gegen die Veranstaltung gemacht – ein in den Sozialen Medien kursierender Protest-Aufruf hatte Ostritsch einen „rechtsextremen Fundamentalisten“ genannt.
Wegen dieser Ereignisse hatte die Universitätsleitung bereits im Vorfeld die öffentlichen Hinweise auf den Vortrag von Plakatwänden und der eigenen Webseite entfernt. Ostritsch selbst wurde darüber nicht informiert, wie die Tagespost berichtete.
Philosoph äußert sich zu dem Vorfall
Ostritsch sagte der JUNGEN FREIHEIT: „Ich wurde vor einiger Zeit von der Hochschule für Philosophie München zu einem Vortrag über die Gottesbeweise bei Thomas von Aquin eingeladen. Vor etwa zwei Wochen dann kamen erste Nachrichten bei mir an, daß sich Studenten wegen meiner außerakademischen Positionen über meinen Auftritt echauffieren.“ Zunächst sei ihm zugesichert worden, die Veranstaltung werde stattfinden, doch dann hätten sich „die Proteste so hochgeschaukelt, daß mich der zuständige Professor anrief, um mir abzusagen“. Es sei zwar nicht gut, zu canceln, aber das werde jetzt halt so gemacht, habe der Professor zu Ostritsch gesagt.

Ostritsch ist promovierter und habilitierter Philosoph und arbeitet als Redakteur für die Tagespost. Zudem lehrt er als Privatdozent an der Universität Heidelberg. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht. Auf seinem YouTube-Kanal „Vernunftrausch“ publiziert der bekennende Katholik Videos zu philosophischen und theologischen Themen. (st)





