BERLIN. 969 der 82.717.312 in Deutschland lebenden Einwohner haben sich beim Zensus als „divers“ bezeichnet. Das sind 0,00117 Prozent der Bevölkerung. Das hat die taz nun nach ihr aus dem Statistischen Bundesamt vorliegenden Zahlen berichtet. Die Möglichkeit, sich als „divers“ zu bekennen, gibt es seit 2018.
Man muß fünf Nachkommastellen bemühen, um das Phänomen einigermaßen zu erfassen, um das sich Deutschlands Politik seit Jahren dreht. Die Bundesregierung hatte zuletzt das Selbstbestimmungsgesetz erlassen, das es unter anderem unter Strafe stellt, einen biologischen Mann einen biologischen Mann zu nennen. Die Hoffnung: Nun könnten sich noch mehr Menschen zu einem dritten, vierten oder fünften Geschlecht bekennen. Ein sogenannter Sprechakt beim Standesamt genügt, um den Eintrag zu ändern.
Laut dem Bericht machten weitere 1.259 Personen zum Stichtag im Mai 2022 keine Angabe zu ihrem Geschlecht. Gutmeinende wie die linke Tageszeitung zählen sie zu den „non-binären Menschen“ hinzu. Doch auch das sind lediglich 0,00152 Prozent. Selbst die taz findet das „absurd wenig“.
Lobby: Es gibt viel mehr Diverse
Das Blatt hält die Schätzung der „Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit“ (dgti) dagegen, die von 1,7 Prozent „intergeschlechtlicher“ Bevölkerung ausgeht. Das sind jene Menschen, die ihre Geschlechtsangabe von Mann zu Frau oder umgekehrt wechseln möchten. Dies ist seit Jahren möglich und wird nun durch das Selbstbestimmungsgesetz deutlich erleichtert.
Die Option „divers“ gibt es bereits seit Dezember 2018. Diese sogenannten nicht-binären Personen schätzt die dgti auf 0,2 Prozent. Die nun durch den Zensus belastbaren Daten geben dies jedoch nicht her. Diese Minizahlen seien jedoch, so die von der taz zitierten Lobbyisten, Ursache der fortbestehenden „Diskriminierung“ der Betroffenen. (fh)