BERLIN. Der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano (SPD) hat sich mit einer Fehlalarm-Meldung zu einer Berliner Schwulenclub-Schlägerei blamiert. Auf der Toilette der in der Szene bekannten „Tom’s Bar“ war es zu einer Auseinandersetzung zwischen Männern gekommen. Zwei davon wurden verletzt. Sein Versuch der Instrumentalisierung schlug fehl.
Pantisano hatte die Schlägerei auf Facebook zum Anlaß genommen, vor „Haß-Kriminalität“ gegen Homosexuelle, insbesondere im Schöneberger Schwulenviertel, zu warnen. „Diese Gewalt muß aufhören.“ Der „Regenbogenkiez“, so Pantisano, müsse ein „echter Safe Space“ werden. Er forderte eine „Landesstrategie für queere Sicherheit“ und kündigte einen Runden Tisch zum „Schutz vor queerfeindlicher Haßkriminalität“ an, den er als Queer-Beauftragter „einberufen“ werde.
Polizei widerlegt Queer-Beauftragten
Doch die Polizei stellt die Sache komplett anders dar. Demnach sei es in der Kneipe zu einem Streit wegen Vordrängelns an der Toilette gekommen, sagte ein Sprecher der BZ. „Nach jetzigem Stand gab es eine wechselseitige Körperverletzung. Für Haß-Kriminalität gibt es kein Anzeichen.“
Außerdem seien am Streit nicht vier, wie von Pantisano behauptet, sondern nur drei Männer beteiligt gewesen. Es gebe nicht zwei, sondern nur einen Angreifer. Und der sei bislang nicht identifiziert. Auch sei die Verletzung an der Hand des einen Mannes nicht bei der Auseinandersetzung entstanden. „Er hat sich an einer Glasflasche selbst verletzt“, teilte die Polizei mit.
Anti-Gewalt-Projekt: Keine Zunahme homophober Gewalt
Selbst das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo trat auf die Bremse: „Eine unmittelbare Zunahme von LSBTIQ+-feindlichen Übergriffen können wir zurzeit im Regenbogenkiez nicht ausmachen.“ Bekannt geworden seien bislang „einzelne homophobe und transphobe Übergriffe“ in Schöneberg durch Drogenabhängige bzw. Rauschgiftdealer. (fh)