HAMBURG. Eine Kindertagesstätte in Hamburg-Lokstedt hat entschieden, dieses Jahr keinen geschmückten Weihnachtsbaum aufzustellen. „Wir haben uns im Team dagegen entschieden, da wir kein Kind und seinen Glauben ausschließen wollen“, heißt es in einem Schreiben an die Eltern, das die Welt zitiert.
Zwar würden die Räumlichkeiten der Kita „Mobi“ mit den Kindern gemeinsam geschmückt, doch sollen dabei keine „christlichen Feste gefeiert werden“. Daher habe man das „Symbol“ des Weihnachtsbaums gestrichen. Einige Eltern äußerten offenbar Kritik an dieser Vorgehensweise und bezeichneten sie als Cancel Culture.
Weihnachtsbaumverbot ist nicht der erste Fall
Die Kita „Mobi“ gehört zu dem Träger Stiftung Kindergärten Finkenau, der in mehreren Stadtteilen Kindertagesstätten betreibt. Es stehe den jeweiligen Einrichtungen frei, auf welche Art sie Feste feiern würden, teilte die Stiftung mit. Einige würden einen Tannenbaum aufstellen, andere hätten das noch nie getan.
In der Vergangenheit war es in Kindertagesstätten bereits mehrfach zu Versuchen gekommen, bestimmte Feste zu untersagen. Im Mai plante etwa ein katholischer Kindergarten im hessischen Amöneburg, den Kindern das Basteln von Geschenken zum Muttertag zu untersagen. Nachdem der Fall für Empörung gesorgt hatte, entschuldigte sich ein Sprecher des zuständigen Bistums. Im November schaffte ein österreichischer Kindergarten das jährliche Nikolaus-Fest ab. Die Tagesstätte rechtfertigte das Vorgehen mit Sensibilität gegenüber „Diversität“. (lb)