BERLIN. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat zwei Ermittlungsverfahren gegen den Journalisten Boris Reitschuster eingestellt. Das teilte er in einem Beitrag auf seiner Website mit. Bei einem Vorwurf handelte es sich um Verleumdung, bei dem anderen um „Androhung von Straftaten und Störung des öffentlichen Friedens“.
Polizeibesuche beim Hausmeister und Freund, Ausfragen von engen Verwandten, Aufhalten an der Passkontrolle. Doch jetzt wurden die Ermittlungen gegen mich wegen Androhung von Straftaten, Störung des öffentlichen Friedens und Verleumdung eingestellt: https://t.co/9nfPvzkxNR
— Boris Reitschuster (@reitschuster) November 28, 2022
Zur Verleumdungsklage kam es nach Vermutung Reitschusters, weil der WDR ihn angezeigt habe. Der Journalist veröffentlichte einen Artikel, der das Gerücht aufgegriffen hatte, wonach Mitarbeiter des WDR mit Reichsflaggen zu einer Coronamaßnahmen-kritischen Demonstration gegangen seien. Reitschuster hatte die Gerüchte in einem Beitrag im Oktober 2020 widerlegt, dennoch habe der öffentlich-rechtliche Sender die Justiz eingeschaltet.
Die „Androhung von Straftaten und Störung des öffentlichen Friedens“ wurde ihm zur Last gelegt aufgrund eines Gastbeitrags von einer Journalistin, die selbst für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet. Wegen des Artikels vom Mai vergangenen Jahres mit dem Titel: „Gefälschte Impfausweise – ziviler Ungehorsam in Zeiten der heraufziehenden Diktatur?“, begannen die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Reitschuster. (st)