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Klima-Proteste: Demo-Ebbe an der Elbe

Klima-Proteste: Demo-Ebbe an der Elbe

Klima-Proteste: Demo-Ebbe an der Elbe

Die Klima-Demo richtet sich auch gegen den Kapitalismus Foto: JF
Die Klima-Demo richtet sich auch gegen den Kapitalismus Foto: JF
Die Klima-Demo richtet sich auch gegen den Kapitalismus Foto: JF
Klima-Proteste
 

Demo-Ebbe an der Elbe

Erneut floppt eine Klimademo; dieses Mal in Hamburg. Weniger als 2.000 Menschen folgen dem Aufruf des linksradikalen Bündnisses „System Change Camp“. Das hält die Teilnehmer nicht davon ab, verbal weiter aufzurüsten. Eine Reportage.
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4.000 bis 6.000 Teilnehmer hatten sie für ihre „System Change-Massenaktion“ angekündigt. Gekommen waren nicht einmal 2.000. Nach ihrem Demo-Desaster von München und Garmisch-Partenkirchen floppen die Protest-Bündnisse radikaler Klima-Kämpfer erneut. Denn außerhalb der linksradikalen Szene fühllt sich auch in Hamburg offenbar niemand so recht von den Revolutions- und Sabotage-Aufrufen rund um die gewaltbereiten Gruppen von „Ende Gelände“, „Sand im Getriebe“ und „Ums Ganze“ angesprochen.

Schon bei den Protesten gegen den G7-Gipfel auf Schloß Elmau vor zwei Monaten war die Beteiligung weit hinter den Erwartungen der Organisatoren zurückgeblieben. Statt 40.000 waren nicht einmal 4.000 Menschen gekommen. Bei einer einen Tag später erfolgen Demonstration in Garmisch-Partenkirchen waren es dann noch nicht einmal 1.000.

Auch an den Hamburger Landungsbrücken füllen sich die Plätze nur spärlich. Obwohl die Demo erst am späten Nachmittag beginnt, ist es immer noch sehr heiß. Sogenannte linksautonome Gruppen – sonst oft die Polizei verhöhnend, wenn diese in der schweißtreibenden Sonne ihren Dienst verrichten muß – drängeln an die Hauswände, kämpfen um die wenigen schattenspendenden Plätze.

Zuschauer reagieren ratlos auf Klima-Demo

An den Anfang des Demo-Zuges haben die „Ende Gelände“-Organisatoren die radikale Klimasekte „Extinction Rebellion“ postiert. „Frack Off! Fight Neocolonialism“ steht auf einem roten Transparent, daß die Gruppe vor sich her trägt. Ein weißes Banner mit der Aufschrift „Deutschland, du miese Umweltsau“ folgt wenige Meter dahinter.

Die Parolen auf der Klima-Demo sind wenig zimperlich und antideutsch Foto: JF
Die Parolen auf der Klima-Demo sind wenig zimperlich und antideutsch Foto: JF

Von den zahlreichen Ausflüglern und Touristen, die zwischen der Elbphilharmonie und dem Prachtsegelschiff Rickmer Rickmers an der Jan-Fedder-Promenade entlang schlendern, nimmt kaum jemand von dem Umzug Notiz. Nur vereinzelt zieht es Kinder und ein paar ältere Menschen in Richtung Straße für ein paar neugierige Blicke. Auch ein jüngeres Pärchen ist darunter. „Was ist denn da los“, fragt die Frau. „Keine Ahnung, irgend so eine Demo“, entgegnete der Mann ratlos.

Einige der selbsternannten Aktivisten verteilen Handzettel an in der Nähe befindliche Passanten. Es ist verzweifelte Werbung für eine weitere Demo von „Extinction Rebellion“ vier Wochen später in Berlin. Ein anderes anonym gehaltenes Flugblatt ist für „Ende Gelände“ ein regelrechter Offenbarungseid. „Es gab aus der Arbeiter_Innenbewegung selbst Bedenken bezüglich der diesjährigen ‘Ende Gelände’-Aktion, primär weil es leider an Vernetzung mit den Hafenarbeiter_Innen und solidarischer Vorbereitung fehlte“, heißt es da.

Grüne haben in Demo schweren Stand

Blickt man durch die Reihen der Protestler, sucht man in der Tat vergeblich Hafenarbeiter oder überhaupt Menschen aus der arbeitenden Bevölkerung. Keine Gewerkschaften sind dabei. Die Parteien fehlen ebenfalls. Ausnahme: ein einzelner Demonstrant mit Grünen-Fahne. Doch die Öko-Partei hat in den Reihen des Protestzuges keinen leichten Stand. „Grüne wählen ist keine Option“ steht auf einem Banner, daß die traditionell in schwarz gekleidete Hamburger Antifa-Gruppe „Hoheluft“ mit sich führt, die sich mit Masken und Regenschirmen ausgestattet bemüht, unerkannt zu bleiben. Auf einem Pappschild steht: „Die Grünen sind nicht die Lösung, sie sind Teil des Problems!“

Auch von der Anti-Atombewegung ist nichts zu sehen. Lediglich ein alter Mann mit weißgrauem Bart ist mit seinem Fahrrad gekommen, hat eine „Atomkraft – Nein Danke“-Fahne an seinem Gepäckträger befestigt, während aus dem linksradikalen Protestzug vereinzelte Rauchbomben gezündet und immer wieder „Anticapitalista“-Schreie dröhnen.

Die Grünen haben nicht nur Fans auf der Hamburger Klima-Demo Foto: JF
Die Grünen haben nicht nur Fans auf der Hamburger Klima-Demo Foto: JF

Ähnliches erklingt auch aus dem Demo-Wagen von „Fridays for Future“, dessen Radikalisierung offenbar weiter fortschreitet.  „Kapitalismus raus aus den Köpfen“, ruft die auf dem Wagen stehende Sprecherin in ihr Mikrophon und von einem Zettel ablesend. „Je mehr die Klimakrise eskaliert, desto mehr müssen wir unsere Kämpfe eskalieren“, kündigt sie an. Und legt nach: „Die Geschichte vom Ende des Kapitalismus ist noch nicht geschrieben. Aber wir haben den Stift schon in der Hand. In diesem Sinne: Communism for Future. Laßt uns den Kapitalismus in die Elbe treten“, schreit sich die Frau unter dem Jubel ihrer Anhänger in Ekstase.

Klima-Camp geht weiter

Schon länger fällt „Fridays for Future“ mit einer sich radikalisierenden Sprache auf. Der zuletzt mit verstörenden Chemsex-Drogenexzessen von sich reden machende „Klimaaktivist“ Tadzio Müller hatte über die Bildung einer grünen RAF fabuliert. Klima-Hysterie-Ikone Greta Thunberg irritierte die Öffentlichkeit mit der Verbreitung israelfeindlicher Twitter-Nachrichten. Und Deutschlands „Fridays for Future“-Gesicht Luisa Neubauer verwirrte selbst ihre eigenen Anhänger mit der Ankündigung, darüber nachzudenken, wie man die längste Rohöl-Pipeline der Welt sprengen könnte.

Der Kapitalismus ist ein weiteres Feindbild auf der Klima-Demo Foto: JF
Der Kapitalismus ist ein weiteres Feindbild auf der Klima-Demo Foto: JF

Im Vorfeld der Demo hatten Anhänger von „Extinction Rebellion“ am Mittwoch morgen in Hamburg, München und Berlin Brunnen mit grüner Farbe verunreinigt. Zwei Tage zuvor hatten Personen aus den Reihen von „Robin Wood“, „Ende Gelände“ und „Gegenstrom Hamburg“ sich von der Besucherterrasse der Elbphilharmonie abgeseilt und Banner an der Fassade des Gebäudes entrollt.

Das „System Change-Camp“ rund um „Ende Gelände“ im Altonaer Volkspark wird noch bis zum Montag andauern. Über das Wochenende dürfte mit weiteren Stör-und Sabotage-Aktionen zu rechnen sein.

Die Klima-Demo richtet sich auch gegen den Kapitalismus Foto: JF
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Marc Jongen, ESN Fraktion
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