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„Blackfacing“ bei Inszenierung: Nach Rauswurf: Ballett-Choreograph weist Rassismusvorwürfe zurück

„Blackfacing“ bei Inszenierung: Nach Rauswurf: Ballett-Choreograph weist Rassismusvorwürfe zurück

„Blackfacing“ bei Inszenierung: Nach Rauswurf: Ballett-Choreograph weist Rassismusvorwürfe zurück

Star-Choreograph John Neumeier bedauert den Rauswurf aus dem Königlichen Theater Kopenhagen und widerspricht den Rassismusvorwürfen
Star-Choreograph John Neumeier bedauert den Rauswurf aus dem Königlichen Theater Kopenhagen und widerspricht den Rassismusvorwürfen
Star-Choreograph John Neumeier bedauert den Rauswurf aus dem Königlichen Theater Kopenhagen und widerspricht den Rassismusvorwürfen Foto: picture alliance/dpa | Georg Wendt
„Blackfacing“ bei Inszenierung
 

Nach Rauswurf: Ballett-Choreograph weist Rassismusvorwürfe zurück

Weil er afrikanische Stammestänze in seine Version des Shakespeare-Balletts „Othello“ einbauen wollte, kam es zwischen dem Königlichen Theater in Dänemark und dem mehrfach ausgezeichneten Choreographen John Neumeier zum Bruch. Nun wehrt er sich gegen seinen Rauswurf.
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KOPENHAGEN. Der renommierte Choreograph John Neumeier hat seinen Rauswurf aus dem Königlichen Theater in Kopenhagen nach Rassismusvorwürfen kritisiert. „Das ist eine sehr extreme Konsequenz, die für mich schwer zu verstehen ist. Ohne jegliche Diskussion darüber, was eigentlich passiert ist“, unterstrich der Künstler am Mittwoch gegenüber dem dänischen Magazin Politiken.

Das Zerwürfnis zwischen Neumeier und seinem Ensemble begann, als alle Aufführungen des Balletts „Othello“ im Juni wegen Beschwerden der Tänzer über angeblichen Rassismus in der Inszenierung abgesagt wurden. An einer bestimmten Stelle des Stücks sollte ein afrikanischer Stammestanz aufgeführt werden, für den die Darsteller ihre Haut dunkel hätten anmalen müssen.

Tänzer zettelten Aufstand wegen Rassismus an

Dies sei damals von mehreren Tänzern als eine Form von „Blackfacing“ – die stereotypische Darstellung schwarzer Menschen durch Schminke – mit Empörung abgelehnt worden. Vergangene Woche habe das Theater Neumeier dann mitgeteilt, daß seine Ballettvertonung von Mahlers dritter Symphonie in diesem Herbst nicht aufgeführt werde.

„Ich habe grundsätzlich gesagt, daß ich zwar Einwände gegen die Bemalung des Körpers eines Tänzers zur Darstellung einer Rolle verstehen kann, daß ich aber nicht daran glaube, choreografische Formen aufgrund einer negativen Fehlinterpretation der betreffenden Bewegung zu zensieren“, verteidigte sich der 83 Jahre alte Tänzer in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme für die dänischen Tageszeitung Berlingske.

Theaterchef hofft nach wie vor auf Versöhnung

Der Theaterchef Bertel Haader betonte unterdessen seine Hoffnung auf Verständigung zwischen dem Choreographen und seinem Ensemble. „Ich hoffe aufrichtig, daß die Parteien zusammenkommen, damit wir John Neumeier wieder am Theater spielen können. Nikolai Hübbe ist künstlerischer Leiter. Ich kann nichts versprechen oder erzwingen. Ich kann nur hoffen“, sagte Haarder.

Neumeier hat im Laufe seiner Karriere in Paris, London, Hamburg und Chicago gearbeitet und ist dem Ballett in Kopenhagen über 50 Jahre lang professionell verbunden gewesen. Eines seiner nächsten Projekte in der dänischen Hauptstadt war die Inszenierung eines Balletts zu der Musik von Gustav Mahler.

Das Königliche Theater steht seit 1874 in der dänischen Hauptstadt und feiert in zwei Jahren seinen 150. Geburtstag. Auch in Deutschland hatte es zuletzt wiederholt zu Debatten wegen angeblich rassistischer Inszenierungen bei Ballettaufführungen gegeben. (fw)

Star-Choreograph John Neumeier bedauert den Rauswurf aus dem Königlichen Theater Kopenhagen und widerspricht den Rassismusvorwürfen Foto: picture alliance/dpa | Georg Wendt
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