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Flirt-App Tinder gibt Einblick in Strafakten: Kein Rendezvous mit Knastvögeln

Flirt-App Tinder gibt Einblick in Strafakten: Kein Rendezvous mit Knastvögeln

Flirt-App Tinder gibt Einblick in Strafakten: Kein Rendezvous mit Knastvögeln

Mit der Dating-App Tinder können Nutzer in den USA künftig Vorstrafen möglicher Partner erfahren (Symbolbild) Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel
Mit der Dating-App Tinder können Nutzer in den USA künftig Vorstrafen möglicher Partner erfahren (Symbolbild) Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel
Mit der Dating-App Tinder können Nutzer in den USA künftig Vorstrafen möglicher Partner erfahren (Symbolbild) Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel
Flirt-App Tinder gibt Einblick in Strafakten
 

Kein Rendezvous mit Knastvögeln

Tinder, die wohl bekannteste Dating-App, will Frauen vor sexuellen Übergriffen schützen. Zu diesem Zweck sollen Nutzer in den USA künftig mögliche Partner auf Vorstrafen überprüfen können. Was für Datenschützer ein Albtraum ist, soll dem Unternehmen mehr Geld einbringen.
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In den USA will die Dating-App Tinder eine neue Funktion einführen, damit das Online-Dating gerade für Frauen sicherer wird. So gab Tinders Muttergesellschaft Match Group unlängst bekannt, den Nutzern zukünftig Hintergrund-Checks möglicher Partner anbieten zu wollen. Dabei sollen sie schon vor dem ersten Treffen erfahren, ob die potentielle große Liebe bereits kriminell geworden ist. So sollen vor allem Frauen vor potenziellen Straftätern geschützt werden.

Die Funktion werde zunächst nur in den USA eingesetzt. Gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation Garbo wird dafür auf öffentlich zugängliche Strafregister zugegriffen und diese Informationen dem Nutzer zur Verfügung gestellt. Schwerpunkt soll dabei auf Verbrechen wie sexualisierter Gewalt gelegt werden.

Nicht berücksichtigt werden hingegen Drogendelikte, da diese unverhältnismäßig häufig von Farbigen begangen würden. Eine Nennung dieser Straftaten würde sie diskriminieren, so die krude Logik von Garbo.

Der vermeintliche Schutz ist nicht kostenlos

Der Plan von Tinder sollte Datenschützer auf den Plan rufen. Denn es stellt auch hinsichtlich der Datensicherheit ein großes Problem dar, wenn private Unternehmen so intime Informationen über ihre Nutzer speichern. Ob eine solche Stigmatisierung unter dem Deckmantel des Schutzes vor sexuellen Übergriffen noch gerechtfertigt erscheint, darf bezweifelt werden. Zahlen, die belegen, daß man beim Online-Dating schneller Opfer von sexueller Gewalt wird, liegen nämlich kaum vor.

Zudem soll die Funktion auch nur in dem kostenpflichtigen Abo-Model verfügbar sein. Das heißt im Endeffekt: Der Nutzer muß für seinen erhöhten Schutz zahlen, auch wenn die App selbst kostenlos nutzbar ist.

Liebesglück ist keine Währung

In Deutschland und den europäischen Staaten ist vorerst nicht zu erwarten, daß diese Funktion verfügbar sein wird. Die strengen Datenschutzbestimmung verhindern so etwas derzeit. Es ist kaum mit den europäischen Datenschutzgesetzen zu vereinbaren, daß ein privates Unternehmen Informationen über mögliche Vorstrafen sammelt und dann seinen Nutzern zur Verfügung stellt. Zudem gibt es in Deutschland auch keine vergleichbaren Strafregister, die für jedermann einsehbar sind.

Ungeachtet dessen sucht Tinder nach weiteren Möglichkeiten, die umfangreichen Nutzerprofile zu ergänzen. Das ist keinesfalls überraschend. Vorrangig verdienen derartige Unternehmen durch den Verkauf von Daten ihr Geld; und nicht durch die Vermittlung von Liebesglück.

Mit der Dating-App Tinder können Nutzer in den USA künftig Vorstrafen möglicher Partner erfahren (Symbolbild) Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel
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