BERLIN. Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird vor dem Achtelfinale bei der Europameisterschaft gegen England ein Zeichen gegen Rassismus setzen und auf dem Rasen niederknien. Das hat Kapitän Manuel Neuer am Montag abend bei der Pressekonferenz in London bekanntgegeben. Man wolle sich im Wembley-Stadion mit den englischen Spielern, die dieses Ritual bei jeder Partei zelebrieren, solidarisieren, sagte der deutsche Torhüter. „Wir stehen für Toleranz. Es war für uns keine Frage. Wir ziehen da sofort mit.“
Zuvor hatte Neuer bereits im Kicker angedeutet, daß die DFB-Elf am Dienstag niederknien könnte. Bundestrainer Joachim Löw lobte die Entscheidung für die symbolische Geste: „Ich finde es richtig, daß sich die Mannschaft für diese Werte stark macht“, sagte Löw. Er habe mehrfach betont, daß es gut sei, für solche Werte einzustehen.
England-Kapitän trägt Regenbogenbinde
Wie Neuer zudem bekannt gab, werden sich die Engländer im Gegenzug mit dem Engagement der deutschen Nationalmannschaft für die Rechte der LGBTQ-Community solidarisieren. Der Kapitän der Three Lions, Harry Kane, will deshalb ebenfalls seine Spielführerbinde in den Regenbogenfarben tragen. „Die Engländer solidarisieren sich mit der Binde und wollen das auch zeigen“, erläuterte Neuer.
Der deutsche Schlußmann läuft seit Juni bei allen Länderspielen mit der Kapitänsbinde in den Regenbogenfarben auf, so auch zuletzt gegen Ungarn. Nach dem 2:2 hielt er die bunte Binde zudem bei einem Interview demonstrativ in die Kamera.
Erst vor einem Jahr hatte Neuer noch in der Kritik gestanden, weil er im Urlaub in Kroatien an einer Strandbar ein Lied der rechten Band Thompson mitgesungen hatte. (krk)