„Fußball ist eine von Raufbolden gespielte Gentlemen-Sportart, Rugby ist eine von Gentlemen gespielte Raufbold-Sportart“, heißt es in einem britischen Sprichwort. Angesichts der Wucht, mit der beim Rugby die Spieler aufeinanderprallen und der spektakulären Tacklings, mit denen der Gegner umgerissen wird, käme wohl kein sportbegeisterter Zuschauer auf die Idee, in dieser Disziplin Männer in Frauen-Teams mitspielen zu lassen.
Seit einigen Jahren stellen jedoch sogenannte Trans-Frauen, Männer, die sich selbst – ob mit oder ohne geschlechtsangleichende Operation – als Frauen definieren, die Sportverbände vor Probleme. Unterstützt von Lobby-Organisationen und linken Politikern drängen sie auf die Teilnahme von „Trans-Frauen“ bei Frauen-Wettkämpfen.
Nun hat mit World Rugby der Weltverband dieser Sportart der Diskussion ein Ende gesetzt. Aus „Fairneß- und Sicherheitsgründen“ verbietet die Organisation „Trans-Frauen“ im Frauen-Rugby, berichtete Rugby Total. Zugleich stellt sie ihnen frei, sich beim Kampf um das ovale Spielgerät mit Männern zu messen.
Kritiker verweisen auf körperliche Vorteile der Männer
Damit verwirft der Verband auch die seit 2004 geltende Regelung des Internationalen Olympische Komitees. Das erlaubt „Trans-Frauen“ die Teilnahme an Frauen-Wettkämpfen, wenn sie zuvor für mindestens ein Jahr durch Medikamente ihren Testosteron-Level künstlich auf unter fünf Nanomol pro Liter senken. So sollen deren körperlichen Vorteile aufgehoben werden.
Kritiker bemängeln zurecht seit Jahren, daß dabei Studien außer Acht gelassen werden, wonach Männer bis zu 45 Prozent mehr Muskelmasse als Frauen haben. Ein Umstand, der gerade in Kontaktsportarten wie Rugby von immenser Bedeutung ist.
Daß es bei dem Ausschluß von „Trans-Frauen“ aus dem Frauensport auch um den Schutz der Athletinnen geht, macht der Blick in den Kampfsport deutlich. Der US-amerikanische Verband der Ultimate Fighting Championship (UFC), der sich gern als „Freund und Verbündeter der LGBT (Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuellen) Gemeinschaft“ bezeichnet, hat seine eigenen Erfahrungen damit sammeln müssen.
UFC rudert zurück
Zwischen 2012 und 2014 trat der Transsexuelle Fallon Fox in der UFC gegen Frauen an. In sechs Kämpfen siegte er fünfmal und schlug seine Gegnerinnen dreimal in der ersten Runde KO. Der prominente Kommentator Joe Rogan kritisierte die Teilnahme von Fox und verwies auf die anatomischen Unterschiede. Auch die Geschlechts-Operation verändere nicht die Knochendichte, die beim Mann höher ist. „Wenn man die Hände von Männern und Frauen vergleicht, sieht man, daß die des Mannes dicker und stärker sind. Die Ellenbogen sind dicker.“ Das alles wirke sich auf die Fähigkeit aus, zuzuschlagen. „Ein Mann kann das viel härter tun als eine Frau“, betonte Rogan.
Mittlerweile ruderte auch UFC-Chef Dana White zurück. „Trans-Frauen“ würden nicht mehr gegen Frauen antreten, erklärte er. Vergangenes Jahr schloß auch der US-Kraftsportverband Transgender-Athleten von Frauen-Wettkämpfen aus und begründete seine Entscheidung ebenfalls mit Fairneß-Gründen.
In Deutschland fallen die Grenzen
In Deutschland hingegen arbeiten Lobby-Gruppen und Parteien im Amateursport darauf hin, die Geschlechtertrennung in Wettkämpfen aufzuheben. Im vergangenen November bejubelten die Grünen-Bundestagsabgeordneten Monika Lazar und Ulle Schauws die Entscheidung des Berliner Fußball-Verbandes, trans- und intergeschlechtliche Personen in den Spielbetrieb zu integrieren. „Die Entscheidung ist richtungsweisend und ein Signal an oft konservative Sportstrukturen. Erstmals führt ein Sportverband eine progressive Regelung mit Vorbildcharakter ein, die Sicherheit für trans- und intergeschlechtliche Menschen und auch Verbände selbst schafft.“
Noch ist offen, ob hierzulande weitere Sportverbände dem Vorbild aus der Hauptstadt folgen werden. Der Geist ist jedenfalls aus der Flasche. Das Zeichen des Rugby Weltverbandes läßt aber hoffen, daß letztlich doch die Vernunft siegt.