MARBACH. Mehrere Polizeipräsidien in Baden-Württemberg bieten Frauen einen Kurs zum Schutz vor Belästigungen im öffentlichen Nahverkehr an. Dies sei Teil eines Präventionstages der Polizeipräsidien Ludwigsburg, Aalen, Reutlingen und Stuttgart zum Thema Sicherheit, berichtete die Leonberger Kreiszeitung.
Die Leiterin der Veranstaltung, Kriminalhauptkommissarin Andrea Glück, betonte jedoch, es gäbe keine besondere „Gefährdungslage“ für Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Aber wir nehmen wahr, daß das subjektive Sicherheitsgefühl trotzdem schlecht ist. Viele Frauen möchten nicht mit der S-Bahn fahren, weil sie denken, daß sie dort in eine doofe Situation kommen könnten.“
Frauen sollten Fenstersitze meiden
Der Kurs werde in einem S-Bahn-Waggon auf einem Gleis im Marbacher Bahnhof abgehalten. Teilnehmerinnen sollen unter anderem lernen, wie sie risikoreiche Situationen vermeiden können. „Wir empfehlen zum Beispiel, sich in einem Viererabteil nicht ans Fenster zu setzten. Damit man nicht eingekesselt werden kann“, sagte Glück. Es schade auch nicht, seine Umgebung im Blick zu behalten. „Also Kopfhörer raus und Handy weg, damit die Aufmerksamkeit da ist.“
In der Vergangenheit hatte es wiederholt sexuelle Übergriffe in Zügen gegeben. Die Mitteldeutsche Regiobahn hatte 2016 eigene Frauenabteile eingerichtet, um das Sicherheitsgefühl der weiblichen Fahrgäste zu erhöhen. (ag)