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Politische Korrektheit: Streit um Trikot mit der Nummer 88

Politische Korrektheit: Streit um Trikot mit der Nummer 88

Politische Korrektheit: Streit um Trikot mit der Nummer 88

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Regionalliga- Relegationsspiel Foto: picture alliance/ dpa
Politische Korrektheit
 

Streit um Trikot mit der Nummer 88

In Nürnberg hat ein Fußballtrikot mit der Nummer 88 für Diskussionen gesorgt. Ein Spieler des TSV Nürnberg-Buch war mit dieser Rückennummer aufgelaufen. Hintergrund ist laut dem Vereinsvorstand Thorsten Brehm, der auch Vorsitzender der Nürnberger SPD ist, aber kein rechtsextremer Hintergrund.
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Cato, Palmer, Exklusiv

NÜRNBERG. In Nürnberg hat ein Fußballtrikot mit der Nummer 88 für Diskussionen gesorgt. Ein Spieler des TSV Nürnberg-Buch war mit dieser Rückennummer aufgelaufen, berichteten die Nürnberger Nachrichten. Hintergrund ist laut dem Vereinsvorstand Thorsten Brehm, der auch Vorsitzender der Nürnberger SPD ist, aber kein rechtsextremer Hintergrund, sondern ein Seitenhieb auf den sportlichen Gegner – den Lokalrivalen Turnerbund St. Johannis 1888 Nürnberg. In der Neonaziszene gilt die Zahl 8 als Symbol für den achten Buchstaben des Alphabets „H“. Die Zahl 88 wird in diesen Kreisen daher für „Heil Hitler“ gebraucht. Auf Initiative von Brehm wurde das Trikot mittlerweile aussortiert.

Eine Entscheidung, die laut Brehm auch mit der Geschichte des Vereins zusammenhängt. 1933 hätten die Nazis den als Arbeiterverein gegründeten Club verboten. „Er steht für gegenseitigen Respekt und Vielfalt“, sagt Brehm. Er gehe aber davon aus, daß der Spieler „ganz unbedarft“ die Nummer gewählt habe. Dennoch entschuldigte sich Brehm: „Ich bedauere, daß die 88 auf dem Trikot verwendet wurde – ob nun aus Unkenntnis oder mangelndem Gespür.“

„Andere Dimension als Hakenkreuze und Runen“

In den Kommentarspalten der Nürnberger Nachrichten machten sich Leser über die Maßnahme des Vereins lustig. „Hoffentlich fährt keiner der hier selbsternannten Moralapostel einen Volkswagen – den haben auch die Nazis erfunden“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer meinte: „Warum muß sich der Rest der Gesellschaft danach richten, was irgendwelche Idioten mißbrauchen? Danach sollte sich der vernünftige Großteil niemals richten, und das hat auch eine ganz andere Dimension als das Tragen Hakenkreuzen und Runen.“ Wieder andere appellierten an die Toleranz des Vereins: „Wenn der Spieler einen persönlichen Grund hat, diese Nummer zu tragen, dann muß man diesen Umstand in einer offenen und toleranten Gesellschaft akzeptieren.“ (tb)

Regionalliga- Relegationsspiel Foto: picture alliance/ dpa
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