BREMEN. Ein Muezzin soll in der Bremer Friedenskirche während eines musikalischen Gottesdienstes mit den Worten „Allahu Akbar“ („Allah ist größer“) zum Gebet rufen. Er ist Teil des Oratoriums „The Armed Man“, das am 13. November in der Kirche aufgeführt werden soll, berichtete der evangelische Pressedienst epd.
Der englische Musiker Karl Jenkins hat die „Friedensmesse“ komponiert. Sie sollte schon im Berliner Dom aufgeführt werden, was zu heftigen Protesten und der Absetzung der Messe geführt hatte. Die Kritiker sprachen damals von Religionsvermischung und moslemischer Missionsarbeit in einer evangelischen Kirche. Die Befürworter waren der Ansicht, die Komposition sei ein Dokument des gegenseitigen Respekts.
Auf „Allahu Akbar“ folgt „Kyrie eleison“
Für die Kirchenmusikerin Megumi Ishida-Hahn ist laut dem Pressedienst die Aufführung in Bremen unstrittig: „Wo, wenn nicht bei uns – das muß hier passieren“. In Bremen sollen 40 Sängerinnen und Sänger sowie ein Orchester auftreten. Nach dem moslemischen Gebetsruf „Allahu Akbar“, der als Glaubensbekenntnis des Islams gilt, soll das „Kyrie eleison“ folgen.
Der Gemeindepastor der Friedenskirche Bernd-Klingbeil-Jahr spricht von einem großen atmosphärischen Bilderbogen, an dessen Ende die Einsicht formuliert werde: „Frieden ist besser als ewiger Krieg“. (mec)