KASSEL. In Kassel haben Schülerinnen sexuelle Übergriffe durch Ausländer verschwiegen, um keine Vorurteile gegen Asylbewerber zu schüren. Die 16 bis 18 Jahre alten Mädchen waren in den vergangenen Wochen immer wieder auf dem Schulweg belästigt und als „Huren“ beschimpft worden, berichtet die Hessische Niedersächsische Allgemeine.
Dennoch hätten sie die Vorfälle nicht gemeldet, sagte ein Opfer. „Wir möchten nicht, daß Flüchtlinge diskriminiert werden, wir möchten keine Menschen pauschal beschuldigen und auf keinen Fall böses Blut schüren.“ Die politische Korrektheit habe sie dem Blatt zufolge gelähmt.
Asylzustrom führt zu mehr Gewalt
Immer wieder hätten die „südländisch aussehenden“ Männer die jungen Frauen zwischen die Beine und an den Po gefaßt. „Einmal sind an einer Tramhaltestelle sieben Männer auf mich zugekommen und haben dabei ‘Frau, Frau, Frau’ gerufen. Das empfand ich schon als sehr bedrohlich“, sagte eine der Schülerinnen. Es vergehe kaum ein Tag ohne Übergriffe. Mittlerweile würden viele Mädchen öffentliche Verkehrsmittel meiden.
Auch der Arbeitskreis „Gemeinsam gegen sexuelle Gewalt aktiv“ warnte vor weiteren Übergriffen. „Ja, wir haben mit den Flüchtlingen leider auch ein Riesenpaket an sexualisierter Gewalt von Männern dazu bekommen“, sagte Sprecherin Steffi Burmeister der HNA. Die Täter kämen zumeist „aus Kulturkreisen mit einem anderen Frauenbild, sie sind allein und suchen nach einer Zeit der Flucht, der Angst und Erniedrigung unter Umständen so männliche Bestätigung“.
Dies könne jedoch keine Entschuldigung für die Taten sein, betonte Burmeister. „Wir müssen Übergriffe öffentlich machen, auch mit der Gefahr, damit den Rechten zuzuspielen. Letztlich müssen die Männer umerzogen werden.“ (ho)