BERLIN. Die Bundespolizei hat der Süddeutschen Zeitung zufolge eine drastisch gestiegene Anzahl von Gepäck- und Taschendiebstählen in Zügen und Bahnhöfen verzeichnet. 2014 waren es 35.800 Fälle, im vergangenen Jahr bereits 44.800, ein Zuwachs von 25 Prozent. Schon von 2013 auf 2014 war die Zahl solcher Diebstähle um 20 Prozent angestiegen. Für 2016 gehen die Beamten von noch mehr Fällen aus.
„Wenn auf Bahnhöfen weniger Bundespolizisten unterwegs sind, weil sie anderswo eingesetzt werden, dann haben Kriminelle leichtes Spiel“, sagte der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Melchow, in der Braunschweiger Zeitung.
Professionelle internationale Täter
Nach Angaben der Bundespolizei handelt es sich größtenteils um professionelle Täter, die international auf Beutezug gehen und die arbeitsteilig in Gruppen von drei bis sechs Personen agieren. Einer beobachtet die Umgebung, einer lenkt ein vielversprechendes Opfer ab und ein Dritter greift zu. Bei Taschendiebstählen liegt der Ausländeranteil laut Braunschweiger Zeitung bei 76 Prozent.
Die Bundespolizei empfiehlt zum Selbstschutz, nicht offen mit Bargeld zu hantieren und Kreditkarten, Papiere sowie andere Wertsachen stets eng am Körper in verschlossenen Innentaschen zu tragen. Rucksäcke sollten Reisende im Gedränge vor dem Körper mit sich führen. (gb)