BERLIN. Der Bundestag hat sich am Freitag für ein Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe ausgesprochen. In zweiter Lesung stimmte eine breite Mehrheit für einen Gesetzentwurf einer Abgeordnetengruppe um Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD). Zur Abstimmung standen drei weitere Gesetzentwürfe zur Neuregelung der Sterbehilfe, die abgelehnt wurden.
Für das Gesetz stimmten 309 Abgeordnete. Der Antrag der Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (SPD) und Peter Hintze (CDU), die ärztlich assistierten Suizid legalisieren wollten, erhielt mit 128 Stimmen nicht die erforderliche Mehrheit.
Mehrheit der Deutschen für Sterbehilfe
Der Gesetzentwurf von Renate Künast (Grüne) kam auf 52 Stimmen. Die ehemalige Verbraucherschutzministerin befürwortet Sterbehilfe durch professionelle Organisationen. Patrick Sensburg (CDU) setzte sich erfolglos für ein komplettes Verbot jeder Form der Sterbehilfe ein. Sein Vorschlag scheiterte mit 37 Stimmen.
Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Fernsehsenders N24 zufolge befürworten 52 Prozent der Deutschen Sterbehilfe, wenn diese vom Arzt begleitet wird. (fl)