Herr Engels, mit dem Satz: „Über die Toten nichts als Gutes“ haben sie die alten Römer nicht korrekt wiedergegeben. Es heißt nicht. „De mortuis nihil nisi bonum“, sondern „…nihil nisi bene.“ Bene ist das Adverb, nicht das Adjektiv und besagt: Nichts außer im guten, d. h. im wohlwollenden Sinn. Auf die Fehler darf man durchaus hinweisen. Und es bleibt eben falsch, wenn hohe Kirchenrepräsentanten an dem Hauen und Stechen der Politik teilnehmen. Mit der damit verbundenen Banalisierung der Botschaft verlieren sie den Anspruch einer besonderen, religiös motivierten Ehrerbietung. So wurde es möglich, dass sich ein amerikanischer Präsident in der weißen Soutane abbilden lässt – mit der ironischen Anmerkung, noch lieber wäre er Papst geworden.