LONDON. Die Tennis-Legende Martina Navratilova hat ihre Kritik an Transgender-Athleten im Frauensport erneuert. Die Teilnahme von Transathleten an Damen-Wettkämpfen „belohnt Betrüger und bestraft die Unschuldigen“, schrieb Navratilova in der Times.
Ein Mann könne „sich entscheiden, weibliche Hormone zu nehmen, alles gewinnen und berühmt werden und später seine Entscheidung wieder rückgängig machen und Babys zeugen“. Sie sei bereit, eine Transgender-Person mit dem von ihr gewählten Pronomen anzusprechen, wolle aber nicht im Sport gegen sie antreten. „Das ist wahnsinnig und es ist Betrug“, stellte die neunfache Wimbledon-Siegerin klar.
Navratilova trat gegen Transgender-Spielerin an
Auch die Einnahme weiblicher Hormone löse das Problem nicht. „Ein Mann entwickelt von Kindesbeinen an mehr Muskeln, eine höhere Knochendichte und mehr sauerstofftransportierende rote Blutkörperchen.“ Navratilova ist bekennende Lesbe. 1977 trat sie gegen die transsexuelle Spielerin Renee Richards an und besiegte sie. Später verpflichtete sie Richards als ihre Trainerin.
Bereits im vergangenen Dezember hatte Navratilova getwittert: „Man kann sich nicht einfach zur Frau erklären und dann gegen andere Frauen antreten. Es muß gewisse Standards geben und einen Penis zu haben, erfüllt diesen Standard nicht.“ Die Transgender-Radrennfahrerin Rachel McKinnon nannte Navratilova damals „transphob“. Navratilova löschte daraufhin ihren Tweet und versprach, sich noch stärker in das Thema einzuarbeiten.
Auch im Fall der südafrikanischen 800-Meter-Läuferin Caster Semenya äußerte sich Navratilova. Die als Hermaphroditin geborene Olympiasiegerin muß ab März erneut laut einer Vorgabe des Weltverbands IAAF Hormone einnehmen, die ihren Testosteron-Pegel senken. „Kann es richtig sein, Athleten dazu zu zwingen, Medikamente zu nehmen?“ fragte sie. „Was wäre, wenn sich die Langzeitfolgen als schädlich erweisen?“ (tb)