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Weltwoche-Veranstaltung: Sarrazin sieht Europa auf dem Weg zum islamischen Kontinent

Weltwoche-Veranstaltung: Sarrazin sieht Europa auf dem Weg zum islamischen Kontinent

Weltwoche-Veranstaltung: Sarrazin sieht Europa auf dem Weg zum islamischen Kontinent

Köppe::Weltwoche
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Weltwoche Chefredakteur Roger Köppel (links) im Gespräch mit Thilo Sarrazin Foto: Weltwoche
Weltwoche-Veranstaltung
 

Sarrazin sieht Europa auf dem Weg zum islamischen Kontinent

Beim „Gipfel der freien Rede“ der <>Weltwoche<> stellte Bestseller-Autor Thilo Sarrazin am Tag der Deutschen Einheit in Berlin seine Thesen zum Islam vor. Er will den Anpassungsdruck auf die hier lebenden Moslems erhöhen. In einer Rückbesinnung auf das Christentum sieht er keine Lösung im Kampf gegen den Islamisierung.
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Als „Gipfel der freien Rede“ teaserte Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel die Veranstaltung mit Autor und Islamkritiker Thilo Sarrazin in Berlin an. Freie Rede im Haus des Emirs von Katar. Ihm gehört nämlich das Maritim Hotel im Stadtteil Tiergarten.

Der Emir gilt als großer Förderer islamistischer Kräfte, darunter als Mäzen des TV-Senders Al Jazeera. Deswegen auch die augenzwinkernde Mahnung Köppels zu Beginn der Veranstaltung: „Wenn hier heute islamkritische Töne fallen, sagen Sie es bitte nicht dem Emir weiter.“

Medienvertreter „auf dem falschen Trip“

Sarrazin nutzte seinen Auftritt zunächst zum Eigenlob. „Wo ich mich damals geirrt habe, irrte ich mich auf der zu günstigen Seite“, sagte er mit Blick auf seinen vor acht Jahren erschienenen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“.

Und auch gegen die SPD, die ein neues Ausschlußverfahren (es wäre das dritte) gegen ihn in Erwägung zieht, teilt der ehemalige Berliner Finanzsenator aus: „Hätte meine Partei die damalige Analyse besser studiert, gäbe es heute keine AfD im Bundestag.“ Ähnlich wie in der SPD habe sich die Debattenkultur hierzulande im Umgang mit dem Islam entwickelt. „Verdrängung scheint die Antwort zu sein, nicht Auseinandersetzung.“

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Für den Schweizer Köppel ist vor allem der verkrampfte Umgang mit Sarrazins neuem Buch „Feindliche Übernahme“, in dem sich der Autor mit der Gefahr durch den Islam auseinandersetzt, in Deutschland augenfällig. „Warum“? will er von Sarrazin wissen. „Ein Teil der Medienvertreter ahnt, daß er auf dem falschen Trip ist“, so die Erklärung Sarrazins. Sie müßten sich sonst eingestehen, 30 Jahre lang einen Fehler gemacht zu haben.

Einwanderung aus islamischen Ländern stoppen

Wer Sarrazins Bücher kennt, für den brachte der Abend wenig neue Erkenntnisse. Sarrazin argumentierte stark linear, Kritiker würden sagen holzschnittartig. Für ihn zählen nur Statistiken und demographische Hochrechnungen. Andere Faktoren, etwa sozioökonomische, die zu einem Sinken der Geburtenrate unter Moslems führen könnten, spielen für das frühere Bundesbankvorstandsmitglied eine untergeordnete Rolle. „In 40 bis 60 Jahren wird es überall in Europa muslimische Mehrheiten geben“, prophezeite er.

Seine Lösung: „Die Einwanderung aus islamischen Ländern muß weitgehend gestoppt werden.“ Es sei eine „gefährliche Grundidee“ zu unterstellen, daß alle Menschen auf der Welt „genauso ticken wie wir“.

Und: „Wir müssen den Anpassungsdruck auf die hier lebenden Muslime erhöhen.“ Grundsätzlich zeichnete Sarrazin aber erneut das gewohnt pessismistische Bild. Eine Reform des Islam könne nur von den Moslems selbst ausgehen. Maßnahmen der Politik oder aus der Gesellschaft heraus zu einer Reform der Religion könnten keine Früchte tragen.

„Aberglauben nicht mit Aberglauben überwinden“

Unklar blieb an diesem Abend einmal mehr, was genau Sarrazin verteidigen will. Auf die Frage eines Zuschauers, ob nicht die Rückbesinnung auf das Christentum und seine Werte helfen könne, der Islamisierung selbstbewußt entgegenzutreten, offenbarte Sarrazin einmal mehr seine Geringschätzung gegenüber dem Christentum. „Es wäre ein Irrtum den einen Aberglauben mit dem anderen Aberglauben zu überwinden.“

Weltwoche Chefredakteur Roger Köppel (links) im Gespräch mit Thilo Sarrazin Foto: Weltwoche
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