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Streit um Studentenzeitung: Die passende Antwort

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Streit um Studentenzeitung: Die passende Antwort

Streit um Studentenzeitung
 

Die passende Antwort

In konservativen Kreisen hat sich der Feuilleton-Chef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Patrick Bahners, im Frühjahr mit seiner Polemik gegen Thilo Sarrazin nicht unbedingt Freunde gemacht. Doch wer am heutigen Donnerstag zum Feuilleton der FAZ griff, kam nach dem Lesen des Aufmachers „Ein Rundbrief mit Prangerwirkung“ ins Grübeln, ob sich Bahners vielleicht doch nicht so leicht in eine Schublade stecken läßt.
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Campus
Stein des Anstoßes: Die aktuelle Ausgabe der Studentenzeitung „Campus“ der Bundeswehruniversität München Foto: JF

In konservativen Kreisen hat sich der Feuilleton-Chef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Patrick Bahners, im Frühjahr mit seiner Polemik gegen Thilo Sarrazin nicht unbedingt Freunde gemacht. Spätestens seit der Veröffentlichung „Die Panikmacher“ galt er vielen als ein weiterer Wächter der politischen Korrektheit, der Kritik an der mangelnden Integration bestimmter Einwanderergruppen oder der schleichenden Islamisierung in gewohnter Weise mit Ismus- und Phobie-Keule als paranoide Hirngespinste darstellte.

Doch wer am heutigen Donnerstag zum Feuilleton der FAZ griff, kam nach dem Lesen des Aufmachers „Ein Rundbrief mit Prangerwirkung“ ins Grübeln, ob sich Bahners vielleicht doch nicht so leicht in eine Schublade stecken läßt. Denn der scheidende Feuilleton-Chef hat sich nun ebenfalls in den Streit um die Studentenzeitung Campus der Bundeswehruniversität eingeschaltet. Und was Bahners zu Papier bringt, dürfte der Universitätsrektorin Merith Niehuss – sofern sie den Draht zur Realität nicht völlig verloren hat – wohl die Schamesröte ins Gesicht treiben.

„Ein eisiger Wind“ wehe einen an, „wenn Frau Niehuss über ihre Pressestelle mitteilen läßt, daß sie die Meinungsfreiheit verteidigt“, schreibt Bahners. Genüßlich entlarvt der Journalist, worum es der Rektorin wirklich geht: Unbequeme Meinungen einer unbequemen Redaktionsmannschaft zu unterdrücken und einen offenen  Diskurs – fernab des gewohnten links-rechts-Schemas – von vornherein zu unterbinden. Sei es über die Frage, ob die Integration von Frauen in der Bundeswehr mißlungen ist, oder ob das allzeit beschworene Modell vom „Staatsbürger in Uniform“ nicht vielleicht doch nur eine inhaltsleere Worthülse ist.

„Vage Umschreibungen des Unsagbaren“

Um dies zu erreichen, bezichtigte die Historikerin Campus-Chefredakteur Martin Böcker der Verbreitung extremistischer Propaganda, „ohne Belege“ und ohne ihn vorher anzuhören. Auch wenn Niehuss nicht direkt die Absetzung Böckers forderte, so senkten „vage Umschreibungen des Unsagbaren durch die Autoritäten“ dennoch „die Gesprächstemperatur und führen auch ohne ausdrückliche Redeverbote dazu, daß ein Untergebener seine Zunge hütet“, mahnt Bahners.

Der Professorenschaft der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesens, die sich in einer peinlichen Resolution besorgt darüber zeigte, „daß es extremistisches Gedankengut überhaupt gibt und daß es bei uns verbreitet wird“, und die beklagte, „daß es in der Studentenschaft keinen ‘Aufschrei’“ gebe, schreibt Bahners die einzig passende Antwort ins Stammbuch: „Ob Studenten sich von Professoren auf Studenten hetzen lassen, steht in Neubiberg noch dahin.“ (krk)

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