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Flüchtiges

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Der Name Soulsavers steht für ein englisches Produktionsduo, das seine Ursprünge eigentlich in der elektronischen Musik hat und seine unterdessen eher auf ein Amalgam von Soul, Rock, Country und Jazz ausgerichteten Vorstellungen mit einem weltweiten Netzwerk von Gastmusikern realisiert. Wie auf der Vorgänger-CD, „It’s Not How Far You Fall, It’s the Way You Land“, so tritt auch auf der aktuellen, „Broken“ (V2 Records), der augenblicklich omnipräsente amerikanische Sänger Mark Lanegan derart in den Vordergrund, daß man ihn für den Bandleader halten könnte. Mit seiner rauchigen, dem Tom-Waits-Timbre immer näherkommenden Stimme zelebriert er so etwas wie bluesrockigen Gospel, dieser ist allerdings düster und nicht an der Verkündung froher Botschaften interessiert.

Lanegan prägt zwar die CD, bindet ihre letztlich doch auseinanderstrebenden Stilelemente aber nicht zusammen. Die Grillen der Projektverantwortlichen, die auszuleben ihnen ihre Produktionsweise gestattet, und das gelegentlich aufkommende Konsumentenbedürfnis, nicht bloß eine Abfolge, sondern einen Zusammenhang des Gehörten wahrzunehmen, können kaum zur Übereinstimmung gebracht werden. Die Stilfusion gelingt nicht, sie kann und muß aber auch gar nicht gelingen, wenn es immerhin zu einem beachtlichen Quasi-Sampler augenblicklicher Neigungsschwerpunkte reicht.

Weitergehende Ambitionen hat auch das Projekt The Durutti Column in den drei Jahrzehnten seiner Geschichte nicht verfolgt. Entstanden gegen Ende der 1970er Jahre im Post-Punk-Treibhaus Manchester, aus dem unter anderem Joy Division, die Happy Mondays und A Certain Ratio hervorgingen, hat die Band um den Gitarren-Epheben Vini Reilly zwar nie Meilensteine gesetzt, aber doch zarte Spuren hinterlassen. Anders als der Name vielleicht suggeriert, zeichnet sich The Durutti Column durch leise Töne, unbeirrbar introvertierte (Nicht-)Präsenz und kaum vermittelbare stilistische Wendungen aus – ausreichend, um als rätselhaftes Phänomen Interesse auf sich zu ziehen, doch kaum imstande, dieses auch über  den Moment hinaus zu binden.

Die Flüchtigkeit des Eindrucks, die dem ruhigen Fluß einer in engen Bandbreiten gehaltenen Stimmung geschuldet ist, kennzeichnet auch die aktuelle CD „Love in the Time of Recession“ (Fullfill/SPV). Sie greift das ursprüngliche Konzept, leidenschaftslosen Gesang zu fragilen und tempoarmen Gitarrenklängen darzubieten, in geglätteter Form wieder auf, sentimental, ohne wirklich an Emotionen zu appellieren.

In einem vergleichbaren Fahrwasser segelt die US-Amerikanerin Hope Sandoval still vor sich hin. Ihre Ursprünge liegen allerdings im erdverbundenen, nicht elektrifizierten Folk, von dem aus es sie zu einer Band namens Mazzy Star verschlug, die sich zwischen Hardrock und psychedelischen Klängen nicht so recht entscheiden konnte und in etwas endete, was auf den Begriff „Dream Pop“ getauft wurde.

Auf der neuen CD „Through the Devil Softly“ (Nettwerk) betört sie mit schüchternem, aber nicht piepsigem Gesang über ruhige, von akustischen Gitarren veranstaltete Melodien, die sich nicht im Ohr festsetzen und daher auch niemanden am Einschlafen hindern. Immerhin sind sie ein klein wenig melancholieträchtig.

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