Um im Kampf gegen die Deutsche Wehrmacht, die Frankreich besetzt hat, zu bestehen, stellte General Charles de Gaulle 1943 ein riesiges Exilheer auf. Über 230.000 Afrikaner aus den französischen Kolonien werden mobilisiert, um für das „Mutterland“ in den Krieg zu ziehen. Rachid Boucharebs 2007 als „bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominierter und beim Filmfestival in Cannes ausgezeichnete Kriegsfilm „Tage des Ruhms“ erzählt am Beispiel der vier Algerier Said, Abdelkader, Messaoud und Yassir die Geschichte dieser „vergessenen Helden des Zweiten Weltkrieges“, die für ihren Einsatz in den eigenen Reihen immer wieder gedemütigt und benachteiligt wurden und die zum Teil bis in die heutige Zeit auf eine gerechte Entlohnung warten. In den französischen Geschichtsbüchern bleibt unerwähnt, daß der Staat den afrikanischen Soldaten nicht nur ihre Pensionen strich, sondern ihnen auch eigene Anerkennung, Gleichbehandlung und Respekt versagte. Die französischen Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, für die man ja angeblich auch in den Krieg gezogen war, galten für diese Männer nicht. Die Handlung beginnt in den Heimatdörfern der Freiwilligen in Französisch-Algerien. Zwar haben die jungen Männer noch niemals zuvor einen Fuß auf französischen Boden gesetzt, doch schließen sich alle voller Überzeugung der Armee an. Unter dem Kommando von Sergeant Martinez (Bernard Blancan) führt sie der Krieg zunächst nach Italien, wo sie an der Seite der alliierten Streitkräfte bei der verlustreichen Schlacht um das Kloster Monte Cassino ihre blutige Feuertaufe erleben. Im Rahmen der Operation „Dragoon“ begleitet das Grauen des Krieges mit seinen zahllosen Toten die vier Freunde Said (Jamel Debbouze), Abdelkader (Samy Naceri), Messaoud (Roschdy Zem) und Yassir (Sami Bouajila) bei der Landung in Südfrankreich. Sie bewähren sich beim Kampf um Marseille und dürfen anschließend in der Provence eine viel zu kurze Feuerpause genießen. Als Speerspitze im Kampf gegen das Reich führt sie ihr Weg schließlich ins Elsaß und in das finale und entscheidende Gefecht gegen die deutsche Wehrmacht. Und hier, auf diesem Stück zerrissener und blutgetränkter Erde entscheidet sich schließlich nicht nur ihr Geschick In Frankreich avancierte „Tage des Ruhms“ trotz — vielleicht aber auch gerade wegen — seiner kritischen Haltung gegenüber diesem spezifischen Aspekt der französischen Kolonialpolitik binnen weniger Wochen zum Kinohit Nummer eins. Die actionreiche und außergewöhnliche Geschichtsstunde über Frankreichs vergessene Kämpfer, die ihr Leben für ein Land riskierten, das sie nie gesehen haben, begeisterte Publikum und Kritik gleichermaßen. Doch fragt man sich nach diesem mitreißenden Kriegsepos unwillkürlich, ob es auch möglich wäre, eine 14-Millionen-Euro-Produktion über jene französischen Freiwilligen zu drehen, die im Zweiten Weltkrieg an deutscher Seite bis zum bitteren Ende gegen die Rote Armee kämpften und nach der Kapitulation in ihrer Heimat schwersten Repressionen bis hin zu Todesstrafen ausgesetzt waren.