Deutsche Filmklassiker aus den Jahren 1936 bis 1945 gehören zu den beliebtesten Filmen vor allem der dritten Fernsehprogramme. Da ist es kein Wunder, daß sie zunehmend auch auf DVD zu sehen sind. Black Hill Pictures präsentiert nun eine Johannes-Heesters-Edition mit vier der schönsten Filme des beliebten Schauspielers in einem attraktiven DVD-Set. 1936 drehte der dänische Regisseur Detlef Sierck, der später in Hollywood als Douglas Sirk mit effektreichen Melodramen eine glanzvolle Karriere machte, die musikalische Komödie „Das Hofkonzert“. Heesters spielt den adeligen Leutnant Walter von Arnegg, der sich in die inkognito reisende Münchner Sängerin Christine Holm (Martha Eggert) verliebt, die in der kleinen Biedermeier-Residenz am Main ihren verschollenen Vater sucht. Als sie beim Hofkonzert für eine launische Primadonna einspringt, wendet sich schließlich alles zum Guten. In dem gütigen Landesherrn (Otto Treßler) findet sie ihren Vater und in dem feschen Leutnant einen Bräutigam. Nach dem Theaterstück „Das kleine Hofkonzert“ von Paul Verhoeven und Toni Impekoven inszeniert, ist der Film ein graziöses Lustspiel, das mit milder Ironie, diversen Gesangseinlagen und der malerischen Optik einer Spitzweg-Idylle die Kabalen der Liebe zur Zeit des Biedermeier schildert. In Herbert Maischs „Nanon“ (1938) wird die attraktive Gastwirtin Nanon (Erna Sack) Opfer einer Liebesintrige des galanten Marquis Charles dAubigné (Johannes Heesters), aber König Ludwig XIV. und sein Hofdichter Molière (Otto Gebühr) sorgen dafür, daß das frivole Spielchen doch noch zu einer glücklichen Verbindung führt. Der romantisch-liebenswürdige Operettenfilm ist ganz auf die berühmte Koloratursopranistin Erna Sack und ihren Tenorpartner Heesters zugeschnitten. Auch in Karl Antons „Immer nur — du!“ (1942) raufen sich nach Eifersucht und Konkurrenzneid ein Filmtenor (Heesters) und eine Bühnensängerin (Dora Komar) zu einer erfolgreichen Operettenpremiere zusammen. Die charmante Liebesgeschichte mit zahlreichen Evergreens lief in den Kinos auch unter dem Titel „Man müßte Klavier spielen können“. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Felix von Eckardt, hinter der Kamera stand mit Klaus von Rautenfels einer der besten Kameramänner des deutschen Films, und mit Fita Benkhoff, Hans Leibelt, Paul Kemp und Rudolf Schündler sind auch die Nebenrollen glänzend besetzt. 1945 drehte Hans Schweikart die Komödie „Frech und verliebt“. Heesters spielt hier den Nachwuchsdetektiv Peter, der als Ingenieur keine Anstellung findet. Doch gleich sein erster Auftrag erweist sich als pikant. Er soll Clarisse (Gabriele Reismüller), die hübsche, lebenslustige Tochter des reichen Herrn Pernrieder beschatten, die sich nach Ansicht der Eltern mit dem dubiosen Schauspieler Cyrus einen allzu aufdringlichen Galan ausgewählt hat. Dabei kommt der Detektiv seinem Auftrag mit einem solchen Eifer nach, daß er das Mädchen zum Schluß selbst zum Traualtar führt. Als Bonusmaterial werden eine Bildergalerie, Bewegtmenüs und Biographien der Stars geboten. DVD: Johannes-Heesters-Edition, 4 DVD-Set, Black Hill Pictures, Hamburg 2008, Laufzeit: ca. 341 Minuten