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Dieser Gentleman ist fürs Feuer

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War es Heinz Henn, war es Anja Lukaseder, war es Dieter Bohlen persönlich? Jedenfalls soll einer der Juroren von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) letzten Samstag die grelle RTL-Sause mit nichts geringerem als dem legendären Sängerkrieg auf der Wartburg verglichen haben, der ja – laut Inschrift im dortigen großen Sängersaal – vor 800 Jahren, am 7. Juli 1207, über die Bühne ging. A la bonne heure! Die Leute sind gebildeter, als man dachte, und sie sind geschichtsbewußt. In manchem ist der Vergleich sogar gar nicht so schlecht. Auch auf der Wartburg ging es streckenweise ziemlich wüst her, und im Mittelpunkt standen nicht so sehr die Sänger als vielmehr der Hauptjuror, Landgraf Hermann I., vor dem alle Angst hatten und den sie hemmungslos mit „Fürstenlob“ überschütteten. Nicht die ernsthaften Talente, Walter von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, erregten mediales Aufsehen, sondern dubiose Auch-„Sänger“ wie Klingsor (so etwas wie der damalige Alexander Klaws) oder Tannhäuser (der damalige Daniel Küblböck). Als herauskam, daß Tannhäuser-Küblböck, für den sich die nachmalige Heilige Elisabeth so selbstlos engagierte, trotzdem heimlich bei den heidnischen Schönen im nahen Venusberg zugange war, gab es einen Riesenskandal, das ganze Heilige Römische Reich bebte vor Empörung, und der Papst in Rom erklärte: So sicher, wie sein, des Papstes, Bischofsstab nie wieder grünen werde, so sicher werde Tannhäuser in der Hölle schmoren. Freilich endet hier schon die Parallele zu Dieter Bohlen & Co. Des Papstes Stab erblühte bekanntlich, Tannhäuser wurde errettet, und sie alle, neben Tannhäuser auch Walter von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach und sogar Landgraf Hermann, gingen in die Geschichte der deutschen Kunst ein. Über Alexander und Daniel aus der ersten Staffel von DSDS spricht dagegen jetzt schon niemand mehr, und wahrscheinlich wird es den Helden aus der vierten Staffel, inklusive die Brüder Ens, nicht besser ergehen. Was aber Bohlen selbst betrifft, so kommt er mit Sicherheit eher ins Fegefeuer denn in die Walhalla der Musikgeschichte.

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