Der an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrende konservative Privatdozent Hans-Christof Kraus erhält den Historiker-Preis 2006 der Erich und Erna Kronauer-Stiftung. Die Übergabe der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 20. Mai im Rahmen einer Festveranstaltung im Rathaus von Schweinfurt statt. Kraus‘ Forschungsschwerpunkte sind der preußische Altkonservativismus zwischen 1830 und 1870 sowie die konservativen Strömungen in Frankreich und England des 17. und 18. Jahrhunderts. Er ist unter anderem Autor einer Monographie über den Gründer der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Theodor Anton Heinrich Schmalz (1760-1831), und einer kleineren Schrift über „Bismarck und die preußischen Konservativen“. Einen Namen gemacht hat er sich vor allem auch als Herausgeber der bei Duncker & Humblot erschienenen Aufsatzbände „Konservative Zeitschriften zwischen Kaiserreich und Diktatur“ (JF 23/03) und „Konservative Politiker in Deutschland“ mit biographischen Porträts aus zwei Jahrhunderten. Ferner schreibt Hans-Christof Kraus regelmäßig für eine Reihe von wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die 1999 gegründete Erich und Erna Kronauer-Stiftung vergibt Förderstipendien und prämiert wissenschaftliche Arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Neueren Geschichte, die nicht nur dem „häufig bequemeren Mainstream oder der Political Correctness folgen“, wie es in einer Selbstdarstellung der Stiftung heißt. Mit dem Historiker-Preis der Stiftung werden seit dem Jahr 2000 Arbeiten zum Verhältnis der beiden großen Totalitarismen des 20. Jahrhunderts und zur Ideologiegeschichte Deutschlands und Europas seit der Industriellen Revolution gewürdigt. Bisherige Preisträger sind Volker Kronenberg, Bogdan Musial und Friedrich Pohlmann.