Die Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG) ist seit ihrer Gründung am 2. Oktober 1845 in Leipzig die bedeutendste wissenschaftliche Vereinigung deutscher Orientalisten. Den Tätigkeitsbereich ihrer Mitglieder bilden bis heute die Sprachen und Kulturen des Orients, Asiens, Ozeaniens und Afrikas sowie die Beziehungen dieser Gebiete untereinander und zu Nachbarregionen. Der Verbreitung und Vertiefung dieser Kenntnisse der Kulturen und Sprachen und der in der DMG vertretenen wissenschaftlichen Disziplinen Ägyptologie, Altorientalistik, Semitistik, Hebraistik, Arabistik, Islamwissenschaft, Wissenschaft vom Christlichen Orient, Iranistik, Buddhismuskunde, Indologie, Turkologie, Mongolistik, Tibetologie, Sinologie, Japanologie, Südostasienkunde, Afrikanistik und verwandter Gebiete dient vor allem auch die Zeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG). Daneben gibt die DMG auch die „Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes“ (AKM) heraus, in denen sich ebenfalls die Vielfalt der in der Gesellschaft vertretenen orientalistischen Einzeldisziplinen widerspiegelt. Der erste Band der ZDMG erschien 1847 als ein den gesamten deutschen Sprachraum umfassendes Organ der Orientalistik. Von Anfang an nutzten deutsche und ausländische Gelehrte die Zeitschrift, um hier die Ergebnisse ihrer Forschung darzulegen. Unterbrochen wurde das regelmäßige Erscheinen der ZDMG nur durch zeitbedingte Wechselfälle der deutschen Geschichte. So löste sich die DMG während der Herrschaft des Nationalsozialismus, der die Gleichschaltung aller akademischen Vereinigungen betrieb, auf und wurde erst im Juni 1948 in Mainz wiedergegründet. Inzwischen erscheinen jährlich zwei Hefte der ZDMG unter der verantwortlichen Redaktion des Sinologen Professor Florian C. Reiter. In der Regel versammeln die etwa 240 Seiten starken Hefte eine Reihe umfangreiche Aufsätze, die zum Teil in englischer Sprache abgefaßt sind, dokumentierte Vorträge, die auf den von der DMG organisierten Orientalistentagen gehalten wurden, zahlreiche Bücherbesprechungen und Nachrufe auf Wissenschaftler und Hochschullehrer. „Zwischen Himmel und Erde und seinesgleichen“ lautet der Titel eines Textes im Band 152, in dem der Autor den Leser in die altchinesische Philosophie einführt, die auch das Denken in Japan maßgeblich beeinflußt hat. „Der Ort des Menschen in der sino-japanischen Tradition“ – so der Untertitel – zeigt nicht nur die Einordnung des Menschen zwischen Himmel und Erde als interkulturelles Phänomen, sonder weist auch auf ihn als Person und Persönlichkeit. In einem weiteren Aufsatz ist über „Die Gründung Angkors im 9. Jahrhundert“ zu lesen, daß wir unser Wissen über diese Periode hauptsächlich Inschriften in Sanskrit sowie in Khmer verdanken. Bisherige Datierungsversuche und Genealogien unterzieht der Autor jedoch einer wissenschaftlich fundierten Kritik. Kontakt: Harrassowitz Verlag, Taunusstr. 14, 65183 Wiesbaden. Das Einzelheft kostet 43,50 Euro, das Jahresabo 84 Euro.