Im Dresdner Verlag Edition Antaios erscheint eine neue Buchreihe: „Das Luminar. Schriften zu Ernst und Friedrich Georg Jünger“. Als Herausgeber zeichnet der Jünger-Forscher und Autor Tobias Wimbauer verantwortlich. Der erste Band erscheint Ende März, eine überarbeitete und erweiterte Neuausgabe von Wimbauers Standardwerk „Personenregister der Tagebücher Ernst Jüngers“ (JF 48/99). Der erst 26jährige Wimbauer hat den Band nach aufwendigen Recherchen komplett überarbeitet, über tausend biographische Angaben ergänzt und aktualisiert sowie weitere Decknamen in den Tagebüchern Ernst Jüngers entschlüsseln können. Die Aktualität dieser Arbeit läßt sich allein schon daraus ersehen, daß auch die erst in diesem Jahr erscheinenden Tagebücher (1909 bis 1969) aus dem Nachlaß Ernst Jüngers mit eingearbeitet sind. Im Herbst erscheint als zweiter Band John Kings Untersuchung von Jüngers Verarbeitung des Ersten Weltkriegs: „Wann hat dieser Scheißkrieg ein Ende?“ King, der am St. John’s College, Oxford, über Ernst Jünger promovierte, hat in seinem Buch die originalen Tagebuchkladden, in denen Ernst Jünger seine Erlebnisse im Schützengraben festgehalten hat, ausgewertet und zeigt auf, wie frappant sich Jüngers Darstellung des Kriegserlebens änderte, als die Aufzeichnungen nicht mehr nur von privatem Erinnerungsinteresse waren, sondern er als junger Nationalist eine politisch-programmatische Sinngebung des Krieges versuchte. Der provokante Buchtitel ist ein Zitat aus den originären Front-Aufzeichnungen Jüngers. Der dritte Band des Luminars ist ein Sammelband. Von besonderem Reiz ist darin, neben den wissenschaftlichen Beiträgen, der Bericht von Wilhelm Marquardt, der als der Nachfolger des legendären Gefreiten Hengstmann der letzte Gefechtsläufer Ernst Jüngers im Ersten Weltkrieg war und seine Erinnerungen an die Ereignisse der letzten Kriegsmonate mit denen Jüngers in den „Stahlgewittern“ und im „Wäldchen 125“ vergleicht. Wie Wimbauer im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT erläuterte, sind pro Jahr zwei Bände geplant, die in zwei verschiedenen Ausstattungen erscheinen. Vom Luminar wird eine auf hundert numerierte Exemplare limitierte Vorzugsausgabe zum Preis von 45 Euro in bibliophilem Ganzleinen angeboten, die über den Verlag in Dauersubskription zu beziehen ist. Ebenfalls über Verlag und Buchhandel erhältlich ist die Broschurausgabe, die mit 30 Euro im Vergleich zu ähnlichen Wissenschaftsprojekten erstaunlich günstig ausfällt. Bestellungen und Informationen zur Subskription über Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 41 oder im Internet unter www.edition-antaios.de .
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