Daß Romani Rose sich gegen eine Verschärfung des Asylrechts wendet, überrascht keinen. Noch weniger überraschend sind seine regelmäßig wiederholten Klagen über eine Diskriminierung von Zigeunern. Romani Rose ist schließlich als Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma ein Lobbyvertreter. Und Lobbyvertreter propagieren allein die Interessen der von ihnen protegierten Bevölkerungsgruppen, gleich ob es sich dabei beispielsweise um Muslime, Schwule, Juden oder eben Zigeuner handelt.
Im Ernstfall können sich diese Interessen auch gegen jene der Nation als Ganzes oder der Mehrheitsbevölkerung wenden. Die Lobbyvertreter klagen somit regelmäßig Bedrohungen und Benachteiligungen ihrer Gruppen an, appellieren an die Schuldgefühle der deutschen Mehrheitsbevölkerung und fordern von jener mehr Unterstützung und Solidarität. Im konkreten Fall erhofft sich Romani Rose sicherlich einen weiteren möglichst freien Zuzug der eigenen Interessengruppe, die dann durch ihr quantitatives Wachstum wiederum der Lobbyvertretung mehr Gewicht und politische Macht bescheren soll.
Doch nicht solche Lobbyvertreter sind das Problem, sondern eher die scheinbare Selbstverständlichkeit, mit der ihre Verlautbarungen in der deutschen Presse Widerhall finden. Wohl aus Scheu vor möglichen Protesten druckt man brav und regelmäßig jede noch so stupide Äußerung aus dem Mund der politischen Lobbyisten.
Abwehrreaktionen gegen eine postnationale „Diversity“-Gesellschaft kriminalisieren
Gänzlich problematisch aber wird die Situation, wenn die Mehrheitsbevölkerung mit ihren Steuergeldern staatliche Instanzen finanziert, die besagten Lobbyisten Schützenhilfe bieten. So kritisierte nun Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, daß laut einer Umfrage jeder dritte Deutsche keine Zigeuner als Nachbarn wünsche. Forscher vom „Zentrum für Antisemitismusforschung“ sowie des „Instituts für Vorurteils- und Konfliktforschung“ haben nämlich eine Forsa-Umfrage mit 2001 Befragten ausgewertet und sind zu jenen Ergebnissen gelangt, die wiederum der Antidiskriminierungsstelle die Möglichkeit für eine weitere Pressekonferenz ermöglichten.
Nach Ursachen im konkreten Verhalten der scheinbaren Opfer wurde nicht gefragt. Statt dessen beklagte Lüders, daß gegenüber Zigeunern „Gleichgültigkeit, Unwissenheit und Ablehnung“ herrschten, jene also ein „Feindbild“ darstellten. Jeder zweite Deutsche befürworte gar Einreisebeschränkungen. Es verstand sich von selbst, daß auch die „Grünen“-Abgeordneten Volker Beck und Tom Koenigs mal wieder die Gelegenheit nutzten, um an die NS-Zeit zu erinnern und von einer „Schande“ zu sprechen. Und auch Romani Rose empfand das „Feindbild Zigeuner“ als „hochvirulent“. Die Debatte über Armutszuwanderung sei „an den Haaren herbeigezogen“ und von der NPD angestoßen.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, als deren Leiterin Christine Lüders fungiert, wird mit jährlich über drei Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt finanziert. Ginge es nach SPD und „Grünen“, würde dieser Posten auf 5,6 Millionen Euro erhöht werden. Funktion der Institution ist es, so genannte Ungleichbehandlungen von Menschen aus „rassistischen“ Gründen, wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung anzuprangern. Das ist natürlich mehr als verlogen, denn die Antidiskriminierungsstelle ist diesbezüglich keinesfalls ausgewogen. Es handelt sich vielmehr um eine jener weltanschaulichen Institutionen, die primär dazu dienen sollen, mögliche Abwehrreaktionen gegen eine Umwandlung der Bundesrepublik in eine postnationale „Diversity“-Gesellschaft zu kriminalisieren.
Kein Wort zu Massendiebstahl von Zigeunern
Die Verlogenheit wird bereits an der Zigeunerproblematik sichtbar. Von Lobbyvertretern wie Romani Rose erwartet man nicht, daß sie auch die negativen Seiten der von ihnen repräsentierten Bevölkerungsgruppen thematisieren, gar Schuld eingestehen und um Vergebung bitten. Aber Christine Lüders müßte sich eigentlich, wenn sie sich als objektive Instanz verstünde, auch zu jenen Diskriminierungen äußern, die von Zigeunern begangen wurden. Denn was wiegt eigentlich schwerer – jemanden (womöglich aus gutem Grund) als Nachbarn abzulehnen oder jemandem die Habe zu stehlen?
„Fast ausschließlich haben wir mit reisenden Tätern zu tun, die in ganz Europa unterwegs sind“, äußerte vor einigen Tagen Kriminalhauptkommissar Patrick Schwarz vom Berliner Landeskriminalamt. „Taschendiebstahl ist ein gelerntes Handwerk (…) Da gibt es richtige Ausbildungen, die wir auf Straßen beobachten. Das kommt aus den ärmeren Regionen, überwiegend Osteuropa, aber auch Nordafrika.“ Fast jeder ahnt, welche Bevölkerungsteile damit vorrangig gemeint sind.
Christine Lüders könnte sich auch zu jenen Tätern äußern, die alte Menschen diskriminieren, um sie mittels „Enkeltrick“ um die kompletten Ersparnisse ihres Lebens zu erleichtern. Selbst der politisch nicht übermäßig unkorrekte Spiegel mußte zugeben, daß es mit diesem Geld „die Roma-Clans auch gerne mal krachen lassen“. Doch kein Wort dazu von Romani Rose und Christine Lüders. Und auch Volker Beck hüllt sich in feines Schweigen.
Wo sind Lüders Anklagen gegen deutschfeindliche Diskriminierungen?
Die so viel geschmähten „Vorurteile“ aber sind stets auch ein Resultat der seit Generationen gesammelten realen Erfahrungswerte. Wenn man eine bestimmte Gruppe nichts als Nachbarn wünscht, dann kann dies nämlich zwei Ursachen haben: Verhetzung von oben, also durch Medienberichte, oder reale Erfahrungswerte von unten. Da man unseren Medien in Zeiten allseits öffentlich propagierter „Vielfalt“ kaum Hetze gegen ethnische Minderheiten vorwerfen kann, dürfte in diesem Fall nur der zweite Grund in Frage kommen. Vor Jahren erzählte mir beispielsweise ein Mitreisender im Zugabteil: „Ich muß wegziehen, denn mir gegenüber wohnen Zigeuner. Ständig ist Gebrülle. Und wenn einer seinen Kumpel um Mitternacht besucht, dann steigt er nicht aus und klingelt. Er bleibt statt dessen im Auto sitzen und hupt so lange, bis sein Kumpel oben aus dem Fenster schaut.“ Erst dieser Tage erzählte mir wieder eine Ärztin, wie Zigeunersippen ins Krankenhaus einfallen, dort campieren und ärztliche Utensilien zu stehlen versuchen.
Die Verlogenheit der Antidiskriminierungsstelle zeigt sich indes auch an vielen anderen Stellen. Wo sind die Anklagen von Christine Lüders gegen deutschfeindliche Diskriminierungen, zum Beispiel bewußt gesuchte Gewalt von ausländischen Jugendlichen gegen Deutsche? Oder zur Diskriminierung von Christen durch Muslime in Deutschland? Oder ist es nicht eine Diskriminierung von gut qualifizierten Männern, wenn Lüders gegen deren Einstellung in ein Arbeitsverhältnis plädiert? Wenn sie statt dessen eine Quote zugunsten von möglichenfalls schlechter qualifizierten Frauen fordert? Oder wo äußerte sich Lüders eigentlich schon einmal zur Diskriminierung rechtsgerichteter politischer Positionen in Deutschland? Zum Beispiel bei der Benachteiligung und Ausgrenzung, wenn es um Räume für friedliche Veranstaltungen geht? Offiziell wendet man sich doch gegen Diskriminierungen von Weltanschauungen. In der Praxis werden aber nur bestimmte Weltanschauungen bemuttert.
Nun würden diesbezügliche Forderungen an Lüders zu einer Überbewertung ihrer Person führen. Derartige Beauftragte sind, ähnlich den Nachrichtenmoderatoren im Fernsehen, keine Strippenzieher, sondern nur Sprechpuppen. Sie würden umgehend ihrer Posten enthoben, wenn sie nicht exakt die Feindbilder bedienen (zum Beispiel die „rassistische“ deutsche Mehrheitsgesellschaft) und die Thesen verbreiten würden, die von ihnen verlangt werden.
Agitation braucht Mediengesichter
Die ständige Agitation gegen die stets noch immer zu „rassistische“ deutsche Mehrheitsgesellschaft, die, obwohl sie bereits Unsummen in die Sozialbetreuung von Migranten steckt, immer noch mehr Schuld empfinden und Ablaß zahlen soll, braucht eben Mediengesichter. Diese sollen regelmäßig in Pressemitteilungen und -konferenzen als Sprachrohr für jene Inhalte fungieren, die nur über Personen beziehungsweise Erkennungsfaktoren in die Medien lanciert werden können. Vorzugsweise nimmt man für diese Funktion Frauen, die authentischer an die mütterlichen, altruistischen Impulse appellieren sollen. Man denke etwa auch an Maria Böhmer oder Barbara John. Und man nimmt gerne Figuren, die von ihrem Job in der PR-Arbeit abhängig sind, da sie kaum etwas anderes gemacht haben.
Lüders beispielsweise ist studierte Pädagogin, 61, und arbeitete zuvor als Vorstandsreferentin und Abteilungsleiterin bei Lufthansa, leitete dann das Referat Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen. Zuletzt war sie Referatsleiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Beauftragte für Stiftungen im Kultusministerium in Hessen. Sie ist also eine fast beliebig einsetzbare PR-Frau, die im Ministerialbetrieb ihr Auskommen gefunden hat. Was könnte sie anderes tun?