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Purim

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Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Barack Obama jüngst beim Staatsbesuch in Washington ein Geschenk überreicht. Wie die bundesdeutsche Presse berichtete, war es eine besondere Ausgabe des biblischen Buchs Esther. Zur Erklärung konnte man ebenfalls dieser Presse unisono entnehmen, darin würde der Ursprung des jüdischen Karnevals beschrieben, des Purimfestes. Gefeiert würde dieser Karneval zum Andenken an die Rettung der persischen Juden vor der Vernichtung, die das Buch Esther schildern würde. Der Gleichklang, in dem dies in den Medien formuliert wurde, ließ geradezu die Existenz einer Sprachregelung vermuten.

Tatsächlich gilt das Purimfest heute vorwiegend als eine Veranstaltung, bei der man sich verkleidet, belustigt, Alkohol genießt und überwundene Feinde verspottet. Allerdings kann Purim auch ganz anderes bedeuten, zumal in Zeiten der Bedrängnis. Das Buch Esther beschreibt nicht nur die Rettung der Juden in Persien, es beschreibt, wie sie den Spieß gewissermaßen umdrehen.

Zeichen der Entschlossenheit

Hatte der persische Regierungschef Haman, ein Amalekiter, eigentlich die Ermordung aller Juden auf einen Schlag geplant, weil sie die geltenden Gesetze mißachten würden, so geschieht schließlich das Gegenteil: Es werden zehntausende Antisemiten in Persien getötet, auch Haman samt seinen zehn Söhnen. Dies ist kein Eingriff Gottes, der im Text nicht vorkommt, sondern geschieht durch Entschlossenheit und Klugheit der Juden, die schließlich die maßgebende Macht im Staat werden, eine Macht, vor der alle zittern, wie es in der Bibel ausdrücklich heißt.

So ist der Text gewissermaßen die Urschrift der jüdischen Entschlossenheit, die eigenen Todfeinde zu überwinden und sie selbst auszulöschen, bevor sie zuschlagen können. Das Purimfest ist auch die Feier dieser Entschlossenheit und der Bereitschaft, solches gegebenenfalls zu wiederholen.

Eine noch schärfere Geste konnte Benjamin Netanjahu in Washington kaum geschenkweise überreichen, zumal auf einer Reise, auf der er für einen Militärschlag gegen den Iran – lies: Persien – warb. Die deutsche Presse wird über die weitere Entwicklung in gewohnter Weise berichten.

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