Gestern Nacht saß ich vor einem leeren Word-Dokument und überlegte die vier, fünf Ideen für diese Kolumne. Daß es um die neuen virtuellen Soziale Netzwerke wie MeinVZ, twitter und facebook gehen sollte war entschieden, aber der rechte Einstieg fehlte. „Plopp“ tönte es währenddessen aus den Lautsprechern meines Computers. Ich war nebenbei in den JF-Gruppen bei facebook und twitter online.
Ein dumpfes „Plopp“ ist das Signal: Da will einer etwas von mir! Ich gehe also auf die Seite der „Junge Freiheit Fan-Gruppe“ bei facebook und richtig: jemand chattet mich an. „Kennen wir uns“ fragt er, „Glaub’ nicht“ schreibe ich zurück und realisiere geistesgegenwärtig, daß ich ihm ein paar Stunden zuvor ein „Freundschafts-“ also Vernetzungsangebot angetragen hatte, eben weil er Mitglied der JF-Gruppe ist. Und so schiebe ich halb entschuldigend dafür, ein virtuelles Freundschaftsangebot an einen mir völlig Fremden formuliert zu haben, hinterher: „Aber wir kennen beide die JF, ist das nichts?“.
Es stellte sich heraus, daß der neue virtuelle Freund und Chatter in Süd-Tirol lebt, dort studiert und auch gerade vor einem Artikel für seine Uni sitzt. Von der JF-Ausgabe zum Thema Süd-Tirol war er begeistert, aber sein Wunsch nach einem Probe-Abo hatte sich nicht erfüllt. Ob ich da etwas für ihn tun könne, fragte er. „Ja“, verspreche ich ihm „ich werde das weiterleiten, kann aber nichts versprechen, weil Pro-Abos eigentlich nur im Inland abrufbar sind“.
Er erzählt mir von seinem Engagement gegen faschistische Italiener und schildert mir die neuesten parteipolitischen Entwicklungen der deutschsprachigen Süd-Tiroler. Ein Göppinger EU-Wahl-Kandidat der Freien Wähler hätte sie schon unterstützt, da kann die CSU gleich die nächste Kampagne fahren, lachen wir. Nach ein paar Minuten stellen wir beide gewissenhaft fest, daß wir ja noch etwas zu tun haben. Er für die Uni und ich für die Kolumne, aber den Anfang hatte ich ja jetzt.
Was ist in diesen 5 Minuten passiert? Eigentlich alle wesentlichen Abläufe in den neuen sozialen Netzwerken: Zwei sich bis dahin völlig fremde finden über das einigende Interesse an der JF – dokumentiert durch die Gruppenzugehörigkeit – zueinander, tauschen Informationen aus, verschaffen Kontakte, helfen einander und die JF gewinnt möglicherweise den nächsten Abonnenten.
Wenn sie gerne mal bei Dieter Stein, mir oder andern JF-Autoren und Lesern „ploppen“ wollen, oder einfach nur neugierig sind was da so abläuft, dann melden Sie sich bei MeinVZ, facebook und twitter an. Sie finden die JF dann bei MeinVZ.de und dol2day.de über die Suchfunktion, bei facebook finden Sie uns hier und bei twitter hier.
Und melden Sie sich mal bei mir (twitter) wenn Sie dort sind (facebook).
PS: Am nächsten Morgen öffne ich meinen E-mail-account, um meine Kolumne an die Redaktion zu schicken und was sehe ich? Frau Bittermann vom JF-Leserdienst hat prompt geantwortet. Der junge Süd-Tiroler hat sein Abo. Vielen Dank Frau Bittermann, daß Sie mein Versprechen eingelöst haben.