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Luther, der Großbürger

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Sie kennen ja sicherlich den Mann, der die deutsche Geschichte geprägt hat,  dessen Schriften von Millionen Deutschen gelesen wurden, der nachhaltige politische Umwälzungen zu verantworten hatte, dessen Tischgespräche von seinen Anhängern aufgezeichnet wurden und der persönlich Wert darauf legte, aus aufrechten, einfachen Verhältnissen zu kommen. Die Rede ist natürlich von Dr. Martin Luther.

Schon zu Lebzeiten wurde Luther gern polemisch attackiert, weil er mit dem Erfolg bald behaglich und von der Figur her stattlich geworden war. „Sanftlebendes Fleisch zu Wittenberg” nannte ihn Thomas Münzer, als er die Bauern zum Aufstand gegen die auch von Luther gerechtfertigte staatliche Ordnung aufrief. Solche Argumente unter, oder besser: entlang der verlängerten Gürtellinie haben einen zeitlosen Reiz.

So verwundert es nicht, wenn letzthin das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle eine Ausstellung präsentierte, die ebenfalls ein wenig in diese Richtung zielte: Fundsache Luther.

Reformator als gut situierten Bürger

Seit dieser Woche zieht jetzt die Ausstellung durch das Bundesgebiet, nächste Station ist das Reiss-Museum in Mannheim. Der intellektuelle Reformator wird darin zum gut situierten Bürger. Diesem Schritt gingen archäologische Untersuchungen voraus, die in Luthers Elternhaus in Mansfeld, sowie in dem von seit 1525 samt Familie bewohnten, früheren Klosterkomplex vorgenommen wurden.

Zugleich hat man andernorts Ausstellungstücke zusammengetragen, die mit dem Haushalt Luthers in Verbindung stehen sollen. Vom Becher über den Fingerring bis zum Kleidungsstück reicht die Palette. Zuordnungen sind im Einzelfall fast immer auch spekulativ, mehr als handfesten Zeitkolorit kann man nicht erwarten.

Erfreulicherweise ist der entlarvende Duktus nicht zu sehr betont. Luthers Vater, so wird zwar betont, sei reicher gewesen als der Reformator später in seinen Gesprächen angab. „Luthers bewohnten kein einzelnes Haus, sondern ein stattliches Gehöft mit Wohngebäuden, Stallungen und Lagerhäusern,” heißt es. Wir wollen dies einmal so glauben und registrieren es als Folge des heutigen Trends, an historischen Persönlichkeiten das Allzumenschliche sehen zu wollen.

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