In Deutschland ist uns derartiges Pathos fremd, mit dem die USA Amtswechsel vollziehen. Donald Trump steigerte das Pathos in seiner Antrittsrede noch einmal. Nichts weniger als das „Goldene Zeitalter“ breche mit seiner zweiten Amtszeit an, die vier „großartigsten Jahre in der Geschichte Amerikas“ stünden bevor. Anschließend unterschrieb er vor jubelnden Anhängern in einer Sportarena fließbandartig Hunderte Verordnungen, startete mit einem „Blitzkrieg“ (FAZ) seine Regierungstätigkeit.
Für Europa, vor allem Deutschland kann Trumps zweite Präsidentschaft heilsame therapeutische Wirkung entfalten. Seine ersten Dekrete kippen einen Kübel Eiswasser über die Köpfe hasenfüßiger Politiker, vor allem in Deutschland: Abriegelung der Grenzen, Massenabschiebungen Illegaler, Abschaffung der Zensur Sozialer Medien und Freiheit der Rede, Beseitigung woker Diversity-Gesetze und Bekenntnis zu zwei Geschlechtern – ein Maßnahmenkatalog, der einen jahrzehntelangen Kulturkampf abräumt.
Der linken Ideologie setzt Trump eine „Revolution des gesunden Menschenverstandes“ entgegen. Welcher Politiker jenseits der AfD hat bei uns den Mut, diese Ansage zu machen? Nun hat Deutschland kein Präsidialsystem und keine derart geballte Macht an der Staatsspitze. Der deutsche Föderalismus hat sich bewährt, verhindert extreme Brüche und zwingt zu Kompromissen.
Deutschland braucht Trumps disruptive Frontalangriffe
Dennoch: Es sind radikale Reformen in Deutschland und Europa überfällig! Die Superbürokratie in Brüssel und Berlin gehört geschleift! Doch wie reagiert man jetzt hierzulande auf die Herausforderung durch Trumps „America first“? Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock erklärt „Europe united“ zur Antwort. Lachhaft! Dabei ist „Europe“ noch nie so wenig „united“ gewesen dank einer schon unter Angela Merkel anmaßenden und ideologisch irregeleiteten Politik. Trump zwingt uns, stattdessen wieder nüchtern in nationalen Kategorien zu denken! Meloni, Orbán und Kickl lassen grüßen. Nur auf dieser Basis kann Europa wieder koordinierter handeln.
Problematisiert wird auch von Konservativen der „disruptive“ Ansatz Trumps, seine Provokationen, seine Rechtsbrüche, sein rhetorischer Vorschlaghammer. Kann denn die linke Asymmetrie etablierter Medien und einer rechte Gegenpositionen seit Jahrzehnten systematisch unfair ausschließenden Öffentlichkeit anders gebrochen werden als durch disruptive Frontalangriffe?
„Ehrgeiz ist das Lebenselixier einer großen Nation“, sagt Trump. Diesen optimistischen Aufbruchsgeist und Enthusiasmus, Herausforderungen offensiv anzugehen, wünschte ich mir auch für unsere Nation.