Ich finde es im Gegenteil äußerst wichtig zu wissen, wer die Pipeline gesprengt hat. Wir müssen wissen, wo unsere Feinde sitzen. Russland war es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht. Aktuell soll es die Ukraine gewesen sein. Dann hat uns die Ukraine den Krieg erklärt. Aber es ist keinesfalls auszuschließen, daß es die USA waren. Dann wären die USA ein feindlicher Staat. Wir haben vielleicht nicht die Kraft, diese Kriegserklärung ggf. anzunehmen, aber wir müssen wissen, wo unsere Feinde sind, damit wir diesen mit unseren Möglichkeiten begegnen können. Oder waren es beide Länder, vielleicht in Zusammenarbeit mit Polen? Staaten haben keine Freunde. Realpolitiker wissen dies und handeln danach. Aber es ist ein Unterschied, ob man als verbündeter Konkurrent friedlich koexistiert, besser – auf eigene Interessen achtend – kooperiert oder aber ob man einen Angriff gegen einen Verbündeten durchführt. Das ist Verrat und macht den Verräter unglaubwürdig bei zukünftige Zusammenarbeit.

Sie verwechseln da etwas. Die Ukraine darf tun und lassen, was sie will. Wenn die Ukrainer den Krieg führen wollen dürfen Sie das tun, müssen aber auch die Konsequenzen selbst tragen. Deutschland ist aber genauso frei selbst zu entscheiden, ob es sich an einem Krieg beteiligen möchte und wenn in welcher Form. Wir sind weder eine Kolonie der Ukrainer, noch der USA. Und die Ukraine ist – glücklicherweise – weder EU-Mitglied noch NATO-Mitglied. Es gibt keinerlei Verpflichtung für Deutschland, in irgendeiner Weise die Ukraine im Selbstmord zu unterstützen. Als Freund sollten wir statt dessen den Selbstmord verhindern, statt uns daran zu beteiligen.

Vielleicht sollte man sich nicht so darauf kaprizieren, unbedingt einen S t a a t zu identifizieren, der allein und höchstpersönlich die Nord Stream Sache sich ausgedacht und durchgeführt hat.
Ich rechne da eher mit einem s u p r a n a t i o n a l e n Netzwerk von non-government-„Kräften“, die inspiriert und koordiniert sind von einem gemeinsamen Interesse am Ausbruch des Krieges vom Februar 2022.

Auch im Vorfeld des August 1914 gab es schon in Europa ein supranationales Interesse an dem Großen Krieg, der die E n t s c h e i d u n g bringen würde, w e l c h e s der europäischen Völker den Endsieg erringen und Herr-der-Welt sein würde.
Im August konnten die an der Entscheidung Interessierten weite Kreise in den Völkern begeistern. Nach Weihnachten bröckelte die Begeisterung dann ab. Es dauerte aber noch bs zum 11.11.1918 daß im Krieg wieder eine Pause entstand.