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Von biologischen Fakten und neuen Bürgern: Kaisers royaler Wochenrückblick

Von biologischen Fakten und neuen Bürgern: Kaisers royaler Wochenrückblick

Von biologischen Fakten und neuen Bürgern: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Von biologischen Fakten und neuen Bürgern
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Olympia bricht mit zivilisatorischen Minimalstandards, Italien geht beim Thema Gender einen anderen Weg als Berlin und die Zahl der Einbürgerungen geht durch die Decke. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Die Biologie kann so gemein sein. Im olympischen Boxkampf der Frauen im Weltergewicht zwischen der Italienerin Angela Carini und der algerischen – vermutlich intersexuellen – Kämpferin Imane Khelif mußte die italienische Teilnehmerin nach nur wenigen Sekunden aufgeben, weil sie sich den harten Schlägen ihres Gegenübers im Ring nicht gewachsen fühlte.

Daß die eigenen männlichen Sexualhormone – und die daraus resultierenden körperlichen Kräfte – Grund genug sein sollten, niemals eine Frau zu schlagen, galt – zumindest in der westlichen Welt – lange als kultureller Konsens. Wer dennoch Freude daran hatte, dabei zuzusehen, wie irgendeine testogesteuerte Type seiner zierlichen „Gegnerin“ mal so richtig zeigt, wo der Hammer hängt, mußte sich entweder einen Film zum Thema häusliche Gewalt anschauen oder Freunde in einem Milieu besuchen gehen, in dem die gesellschaftlichen Fairplay-Regeln sich von den unseren deutlich unterscheiden.

Das war aber bevor auch der olympische Gedanke endlich durch den woken Geist ersetzt worden ist und der Boxring zum Voll-Assi-Wohnzimmer gemacht worden ist. Eine Entwicklung, zu der man Linksgrünen und begeisterten Misogynen nur gratulieren kann.

Italien fällt Urteil in Geschlechter-Debatte

Während sie bei den Olympischen Spielen in Frankreich einen Sieg davonfahren konnten, mußten die Anhänger der Gender-Ideologie in Italien dieser Tage eine herbe Niederlage einstecken.

Das dortige Verfassungsgericht hat nämlich entschieden, daß eine vermeintlich „nicht-binäre“ Geschlechtsidentität, also weder männlich noch weiblich, rechtlich nicht anzuerkennen sei. In Italien gibt es mit höchstrichterlicher Bestätigung also tatsächlich nur zwei Geschlechter.

Dem richtungsweisenden Urteil war ein Antrag einer Frau vorausgegangen, die zum männlichen Geschlecht „transitionierte“ und deshalb durchsetzen wollte, daß ihr Personenstand in ihrer Geburtsurkunde von „weiblich“ auf „divers“ umgeschrieben wird. Ein Anliegen, das von den Richtern abgelehnt wurde.

Deutschland wappnet sich für Gender-Flüchtlinge

In der Begründung betonten sie, daß die binäre Natur der menschlichen Sexualität von Mann und Frau die verschiedensten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, wie etwa das Familienrecht, Arbeitsrecht, den Sport und den Zivilstand, präge, womit eine rechtliche Anerkennung eines angeblichen dritten, nicht-binären Geschlechts das gesamte italienische Rechts- und Gesellschaftssystem in einer Weise stören würde, die mit den Befugnissen und Zuständigkeiten des Verfassungsgerichts oder eines jeden Richters unvereinbar sei.

Das Urteil dürfte weitreichende Folgen haben. Nicht nur in Italien. In Deutschland, wo der Staat sich über derartige Störungen des Gesellschaftssystem keinerlei Sorgen macht, sollte man sich jedenfalls schon einmal auf den ersten großen Zustrom von Gender-Flüchtlingen aus dem italienischen Ausland gefaßt machen.

Das Ampel-Gesetz zeigt Wirkung

Die Zahl der Anträge auf Einbürgerung ist, wie diese Woche bekannt wurde, übrigens sprunghaft angestiegen. Das dürfte vor allem an dem seit dem 27. Juni geltende neuen Staatsangehörigkeitsrecht liegen. Durch die Gesetzesänderung hatte die Ampel-Regierung den Weg zum deutschen Paß deutlich erleichtert. Laut einer Stichproben-Abfrage der Bild-Zeitung bei Bundesländern und in ausgewählten Städten, soll sich die Zahl der Anträge teilweise vervielfacht haben.

Den Recherchen des Blattes zufolge, stellten in Hessen in diesem Juli 3.300 Ausländer einen Antrag auf Einbürgerung, nach 2.600 im Juli des Vorjahres. In Hamburg seien im Juli 76 Prozent mehr Anträge eingegangen als im Vorjahresmonat. In Bremen waren es nach Bild-Informationen 41 Prozent mehr gewesen, in Schleswig-Holstein 38 Prozent.

Berlin, Bayern und Hessen sind besonders betroffen

In Berlin behandelt seit Jahresbeginn ein neues Landesamt alle Anträge. Ein Mitarbeiter der Behörde teilte der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit: „Im Juni sind rund 4.000 Anträge im Landesamt für Einwanderung eingegangen, was im Schnitt 133 Anträge täglich bedeutet. Für Juli, so heißt es, lägen bislang noch keine belastbaren Zahlen vor. Jedoch hätten das Berliner Landesamt vom 27. Juni bis zum 21. Juli bereits über 5.000 Anträge erreicht, also durchschnittlich rund 200 Anträge täglich.

Wie dramatisch sich das neue Gesetz offenbar auf die Zahl der Antragsteller auswirkt, zeigt auch ein Blick nach Bayern, wo das Interesse an Einbürgerungen besonders hoch ist. Das bayrische Innenministerium legte gegenüber der dpa offen, daß im Freistaat von Januar bis Mai durchschnittlich jeweils über 5.600 Anträge pro Monat gestellt.

Im Juni seien es bereits mehr als 8.400 Anträge gewesen. Auch hier hieß es: Die Zahlen für Juli lägen noch nicht vor. Man rechne allerdings mit einer erneuten Steigerung. Zumindest für viele (Noch-) Ausländer scheint Deutschland in jüngster Zeit also wieder einmal ein ganzes Stück attraktiver geworden zu sein.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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