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Folgen des Ukraine-Kriegs: Die drohende Völkerwanderung

Folgen des Ukraine-Kriegs: Die drohende Völkerwanderung

Folgen des Ukraine-Kriegs: Die drohende Völkerwanderung

Versorgungsknappheit in Afrika: Es droht eine neue Migrationswelle nach Europa
Versorgungsknappheit in Afrika: Es droht eine neue Migrationswelle nach Europa
Versorgungsknappheit in Afrika: Es droht eine neue Migrationswelle nach Europa Foto: picture alliance / Godong | Philippe Lissac
Folgen des Ukraine-Kriegs
 

Die drohende Völkerwanderung

Nach der Corona-Pandemie, die gerade in Entwicklungsländern fatale Folgen hatte, trifft nun auch der Ukraine-Krieg Afrika und den Nahen Osten hart. Deutschland muß sich somit einmal mehr auf eine Flüchtlingswelle einstellen. Ein Kommentar von Laila Mirzo.
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In der Geschichte der Menschheit waren Völkerwanderungen stets die Folge existentieller Nöte. Sei es durch Krieg, Naturkatastrophen oder Hungersnöte – wenn Scharen von Menschen ihre Heimat verlassen, machen sie sich auf den Weg, um eine neue zu finden. Bereits 2015 und in den Folgejahren wurden wir Zeuge dessen, was Massenmigration mit einem Land und seiner Gesellschaft anrichten kann. Einwanderung in die Sozialsysteme, kulturelle Konflikte und ein signifikanter Anstieg an Gewaltdelikten sind das Gastgeschenk an die naive deutsche Willkommenskultur.

Bevor sich eine Völkerwanderung in Gang setzt, gibt es Vorzeichen. Ein Seismograph für einen drohenden Exodus ist in der Dritten Welt schon immer der Brotpreis gewesen. Nach der Corona-Pandemie, die gerade in Entwicklungsländern fatale Folgen hatte und die Menschen noch ärmer gemacht hat, trifft nun auch der Ukraine-Krieg Afrika und den Nahen Osten hart. Dort ist man stark von den Weizenlieferungen aus Rußland und der Ukraine abhängig.

Die Preise für Weizen sind schier ins Unermeßliche gestiegen, Menschen können sich das Brot nicht mehr leisten. Die Welt befindet sich mitten in einer globalen Ernährungskrise. Auch die Regierungen der betroffenen Staaten können ihrem Volk nicht helfen, da sie massiv überschuldet sind. Ein Umstieg auf „lokales Saatgut“ ist langwierig und angesichts des Wassermangels in den betroffenen Regionen kaum umsetzbar.

Schon vor dem Krieg hungerten zig Millionen Menschen

Der Direktor des Welternährungsprogramms der Uno in Deutschland, Martin Frick, warnt, daß es bereits vor dem Krieg in der Ukraine 150 Millionen Menschen in „Hungergefahr“ gegeben habe. Es ist die Rede von einer „entwicklungspolitischen Triage“. Heißt: Hilfsleistungen für Krisengebiete müssen rationiert werden. So wurden im Jemen bereits im Dezember Rationen um 50 Prozent gekürzt. Experten sagen weltweit soziale Unruhen voraus, wenn der Hunger um sich greift.

Schon 351 Prozent Preisanstieg müssen die Menschen im Libanon im Vergleich zum vergangenen Jahr schultern. Das Land bezieht rund 80 Prozent seines Weizens aus der Ukraine. Das Getreide in den Lagern reicht wahrscheinlich nur noch drei Wochen aus, dann können Bäckereien nicht mehr ausliefern. Mehl gibt es teils nur noch auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, zu horrenden Preisen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis den Menschen der Hunger förmlich ins Gesicht geschrieben sein wird. Dies ist eine Tragödie für die betroffenen Menschen und eine Warnung an uns in Europa, denn die Menschen werden sich ihr Brot holen und wenn es sein muß, dann eben auch im „reichen“ Deutschland.

Hunger war auch 2014 Startschuß für Migrationswelle

Als die Uno im Winter 2014 die Lebensmittelhilfe für 1,7 Millionen syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern erst kürzen und dann einstellen mußte, war dies der Startschuß für die Migrationswelle nach Europa. Dem Welternährungsprogramm (WFP) fehlten damals 46,5 Millionen Euro, die von einigen Geberländern zwar zugesagt aber nicht überwiesen worden waren. Stellt man dies in Relation zu den Milliarden, welche die Migranten dem deutschen Steuerzahler jährlich kosten, kann man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung beliefen sich die Ausgaben für „asylbezogene Leistungen“ im Bundeshaushalt 2021 auf rund 21,6 Milliarden Euro.

Dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unter der Leitung von Ministerin Svenja Schulze (SPD) wird angesichts des Welthungers in Zukunft eine ähnlich wichtige Verantwortung zukommen, wie dem Verteidigungsministerium. Bei ihrer Reise in den Libanon und nach Äthiopien vor wenigen Tagen stellte die Entwicklungsministerin klar: „Putin setzt Hunger gezielt als Waffe ein“.

 

Versorgungsknappheit in Afrika: Es droht eine neue Migrationswelle nach Europa Foto: picture alliance / Godong | Philippe Lissac
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