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Staatsanwaltschaft Leipzig: Gil Ofarim: Tränen lügen nicht – oder doch?

Staatsanwaltschaft Leipzig: Gil Ofarim: Tränen lügen nicht – oder doch?

Staatsanwaltschaft Leipzig: Gil Ofarim: Tränen lügen nicht – oder doch?

Gil Ofarim während seiner Videoaufnahme vor dem Leipziger Hotel. Darin hatte er die mutmaßlich falschen Vorwürfe erhoben. Foto: GilOfarim/Instagram
Gil Ofarim während seiner Videoaufnahme vor dem Leipziger Hotel. Darin hatte er die mutmaßlich falschen Vorwürfe erhoben. Foto: GilOfarim/Instagram
Gil Ofarim während seiner Videoaufnahme vor dem Leipziger Hotel. Darin hatte er die mutmaßlich falschen Vorwürfe erhoben. Foto: GilOfarim/Instagram
Staatsanwaltschaft Leipzig
 

Gil Ofarim: Tränen lügen nicht – oder doch?

Von Igor Levit bis Heiko Maas, von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bis zum Vize-Ministerpräsidenten Sachsens. Sie alle meldeten sich im Fall Gil Ofarim früh mit Vorverurteilungen zu Wort. Nun stehen sie blamiert da.
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Tränen lügen nicht, sang einst Michael Holm. Und Millionen Schlagerherzen wollten es ihm glauben. Doch spätestens seit diesem Donnerstag wissen wir: Das stimmt so nicht. Denn die Leipziger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Musiker Gil Ofarim wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung erhoben.

Ofarim hatte im vergangenen Oktober mit tränenerstickter Stimme in einem Video vor dem Leipziger Hotel Westin behauptet, er sei beim Einchecken wegen seiner Halskette mit David-Stern abgewiesen worden. Aus antisemitischen Motiven. Und das im Deutschland des Jahres 2021. Der Fall schlug schnell hohe Welle. Ofarim, der etwas ins Abseits der Scheinwerfer geratene einstige Teenie-Star aus der Bravo, stand plötzlich wieder voll im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Hinz und Kunz aus Politik, Medien und Gesellschaft – von Igor Levit bis Heiko Maas, von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bis zum Zentralrat der Juden in Deutschland – meldeten sich zu Wort, verdammten Sachsen als rassistisches und antisemitisches Mekka Dunkeldeutschlands und forderten Konsequenzen. Die beschuldigten Mitarbeiter des Hotels müßten entlassen und die staatlichen Gelder im „Kampf gegen Rechts“ aufgestockt werden, hieß es. Sachsens stellvertretender Ministerpräsident und SPD-Chef Martin Dullig entschuldigte sich gar stellvertretend für den gesamten Freistaat.

Videoaufnahmen wecken Zweifel an Ofarims Version

Mahnende Stimmen, wonach es für den besagten Vorfall lediglich einen einzigen Zeugen gebe – Ofarim selbst – suchte man dagegen nahezu vergeblich. Der Fall schien einfach zu schön zu passen.

Das änderte sich jedoch kurze Zeit später, als Videoaufnahmen aus Überwachungskameras erhebliche Zweifel an Ofarims Version schürten. Denn auf diesen trug er seine Kette, wegen der er angeblich abgewiesen worden war, gar nicht oder zumindest nicht sichtbar.

Erinnerungen an Sebnitz und Mittweida wurden wach. Natürlich nur bei denen, die nicht vergessen oder verdrängt hatten, wie viele der als Fanal für den Aufstand der Anständigen aufgeblasenen Rassismusattacken und Nazi-Skandale sich im nachhinein bei genauerer Betrachtung als aufgebauschte Luftnummer entpuppten.

Der Fall Ofarim wird nichts ändern

Ein Heiko Maas aber wäre kein Heiko Maas und ein Igor Levit kein Igor Levit, wenn sie sich durch Ermittlungsergebnisse von ihrer felsenfesten Grundüberzeugung abbringen ließen, wonach hinter jedem Baum in Deutschland ein rechtsextremer Fremden- und Menschenfeind lauert.

Und daran wird auch die Anklageerhebung gegen Ofarim nichts ändern. Schon bei der nächsten Gelegenheit werden sie wieder völlig voreilig lauthals „Nazi-Alarm“ schreien, wenn sich ihnen die Möglichkeit oder ein Podium dafür bietet. Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf. Und daß der Antisemitismusvorwurf in Deutschland nicht immer zu Recht erhoben wird, sondern mitunter auch aus politischem Kalkül, und manch einer versucht, daraus auch noch einen Vorteil zu ziehen, das darf natürlich ganz besonders nicht sein.

Gil Ofarim während seiner Videoaufnahme vor dem Leipziger Hotel. Darin hatte er die mutmaßlich falschen Vorwürfe erhoben. Foto: GilOfarim/Instagram
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