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Trump, Olivia und CashMo: Kaisers royaler Wochenrückblick

Trump, Olivia und CashMo: Kaisers royaler Wochenrückblick

Trump, Olivia und CashMo: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Trump, Olivia und CashMo
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Wieso die Trump-Razzia den US-Demokraten noch schwer im Magen liegen wird, warum der Ballermann die politisch Korrekten auf die Palme bringt und was einem Rapper in der Schweiz passierte. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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„Ohne Handschellen wird man ihn wohl nicht mehr los“, lautete Anfang der Woche die Überschrift eines Kommentars von Carsten Luther in der Zeit. Bei dem, den der Autor da loswerden will, handelt es sich um keinen geringeren als den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Mit der Hausdurchsuchung durch das FBI bei Trump in der vergangenen Woche sehen sich linke Neosozialisten wie Luther der Wirklichkeitswerdung ihres feuchten autoritären Traums, vom Wegsperren des politischen Gegners, einen großen Schritt näher gekommen.

Tatsächlich könnte die Aktion für die US-Linke und die Partei der Demokraten gewaltig nach hinten losgehen. Konservative Medien wie Fox News schießen aus allen Rohren gegen die politische Polizeiaktion. Auch vielen amerikanischen Wählern dürfte klar sein, daß die Razzia wohl vor allem deshalb ein „weiterer historisch einmaliger Trump-Skandal“ war, weil eine solche vermutlich bei keinem ehemaligen anderen Präsidenten in dieser Form durchgeführt worden wäre. Schon gar nicht, wenn dieser bereits angedeutet hätte, bei den nächsten Wahlen erneut kandidieren zu wollen.

Ballermann gegen die politische Korrektheit

In Deutschland stürmen immer mehr Ballermann-Hits die offiziellen Musik-Charts. Neben der inzwischen berühmt-berüchtigten „Layla“ findet sich dort derzeit auch „Olivia“, die es offenbar ebenfalls ziemlich wild treibt. „Wenn deine Mutter wüßte, zeigst jedem deine Brüste, mit jedem in die Kiste“, heißt es jedenfalls in dem Song über Olivia. Auch „Dicht im Flieger“ von Julian Sommer, „Der Zug hat keine Bremse“ von Mia Juli und „Ich schwanke noch“ von Ikke Hüftgold, finden sich derzeitig unter den musikalischen Bestsellern.

Wie kommt das? Ein Grund, neben der Sehnsucht nach unbeschwertem Feiern und nach über zwei Jahren Corona-Regeln, dürfte wohl sein, daß die Lieder aus dem „siebzehnten Bundesland Deutschland“ alles sind, was man auf dem Festland der Republik eigentlich nicht mehr sein darf. Sie sind „sexistisch“, unsensibel und vor allem politisch so überhaupt nicht korrekt. Die Kämpfer für die neue soziale Gerechtigkeit können in der aktuellen Hitparade also durchaus ablesen, wie viel Lust der einfache Normalbürger noch auf ihre ständigen Belehrungen und Bevormundungen hat.

Kaisers royaler Wochenrückblick

Auch in der Schweiz blüht inzwischen die Cancel Culture. Das musste dieser Tage der Deutsch-Rapper CashMo erfahren. Der Stolberger Hip-Hop-Künstler berichtete kürzlich auf Instagram über einen ihm abgesagten Auftritt im Zürcher Jugendkulturhaus Dynamo. Die Veranstalter sollen den für Oktober geplanten Gig des 38jährigen mit der Begründung gecancelt haben, daß dieser „nicht wirklich in unser Haus“ passe. Dieses stehe, so schreiben die Betreiber des Clubs in einer von dem Musikproduzenten veröffentlichten Mail, „für Vielfalt und Toleranz“ und lehne „Jegliche Form von Diskriminierung“ ab.

Veranstaltungen von Künstlern mit „diskriminierenden, sexistischen, gewaltverherrlichenden, menschen- und tierverachtenden und/oder politisch stark polarisierenden Inhalt“ seien deshalb dort „nicht erlaubt“. Grund für die Absage des Konzerts dürfte wohl vor allem der Song „Alman“ sein, dessenwegen der Rapper bereits in der Vergangenheit ins Visier der „Krieger für die soziale Gerechtigkeit“ geraten war.

Wo bleibt der libertäre Zaubertrank?

In diesem spricht der Musiker aus dem Dunstkreis des erfolgreichen Rappers Sido die Probleme an, die viele Deutsche in von Migranten dominierten Wohnvierteln haben. So etwas geht, bei aller urbanen Toleranz und künstlerischen Freiheit, natürlich gar nicht. Dementsprechend hat die Veröffentlichung des Liedes damals vor allem prominente Vertreter der deutschen „POC Community“ auf die Palme gebracht. Inzwischen scheint die bunte Tugendgarde offenbar auch über die bislang so liberale Schweiz zu wachen.

Das Imperium der totalen politisch korrekten Weltordnung breitet sich einfach immer weiter aus. Was fehlt, ist ein politisch inkorrektes Gallien, in dem tapfere wehrhafte Demokraten die Freiheit für jedermann verteidigen. Aber dafür bräuchte es wohl einen schmackhaften libertären Zaubertrank. Dieser würde aber, selbst wenn irgendjemand in der Lage wäre ihn zu brauen, wohl innerhalb von kürzester Zeit sowieso verboten werden.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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