Nun hat sich mit Boris Johnson ein Regierungschef eines westeuropäischen Landes zur Problematik von Transgender-Sportlerinnen öffentlich geäußert. Der britische Premierminister stellt sich gegen den Zeitgeist, wenn er nun öffentlich mit einfachen, aber klaren Worten sagt: „Ich denke nicht, daß biologische Männer an Sportveranstaltungen für Frauen teilnehmen sollten. Vielleicht ist das umstritten, aber es scheint mir einfach vernünftig zu sein.“
Hintergrund ist der Fall der britischen Transgender-Radfahrerin Emily Bridges. Die war vor einigen Tagen von den National Omnium Championships ausgeschlossen worden. Der Dachverband der britischen Radfahrer verweigerte ihr die Starterlaubnis bei den Frauen.
Johnson hat jetzt das ausgesprochen, was fast alle Sportlerinnen – und auch Sportler – denken, aber in der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht zu sagen wagen: Trans-Sportlerinnen, die einst biologisch als Mann geboren wurden und nun in Wettkämpfen von Frauen antreten wollen, sind wegen ihrer männlichen, genetisch bedingten Grundkonstitution vor allem im Bereich des Muskel- und Knochenaufbaus den wirklich weiblichen Mitbewerbern körperlich merklich überlegen. Diesen biologischen Unterschied zu überwinden, ist in aller Regel auch durch intensives Training nicht zu schaffen.
Sportfunktionäre kuschen vor LGBTQ-Gemeinschaft
Deswegen bedeutet es eine extreme Wettbewerbsverzerrung, wenn plötzlich Sportler, die als Männer geboren wurden, nach Beginn einer Hormontherapie in Frauen-Sportdisziplinen antreten. Es ist beschämend, daß selbst führende Sportfunktionäre nicht den Mut aufbringen, diese Tatsachen in der Öffentlichkeit offen zu benennen.
Der Grund für das oftmals feige Funktionärs-Verhalten: Diese Spitzen-Verbandsvertreter wagen es nicht, gegen den linken Zeitgeist aufzutreten. Der vermeintlich progressive mediale Mainstream sieht es als eine seiner Kernaufgaben an, die Bedürfnisse der LGBTQ-Gemeinschaft ebenfalls im Bereich des Sports möglichst oft auf eher scheinheilige Art und Weise zu vertreten. Mit Fairneß hat das nichts mehr zu tun.
Alice Schwarzer, die Herausgeberin des Frauenmagazin „Emma“, mag nicht immer in den Augen der meisten Bürger die größte Sympathieträgerin sein: Aber die Journalistin gehört zu den wenigen Feministinnen, die immer wieder davor warnen, dass Trans-Frauen sich zunehmend Privilegien erkämpfen. Auf Kosten der Frauen. Der „Emma“-Chefin ist viel Glück und Erfolg zu wünschen, wenn sie nicht müde wird, die eigentlichen Interessen der Frauenbewegung offensiv zu vertreten. Denn sonst haben Frauen nicht nur auf der Radrennstrecke das Nachsehen.
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Dr. Manfred Schwarz ist ehemaliger Vizepräsident des deutschen nationalen Radsportverbandes BDR.