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Kritik nach Umfrage: Sachsen ist Deutschlands Versuchslabor des bürgerlichen Eigensinns

Kritik nach Umfrage: Sachsen ist Deutschlands Versuchslabor des bürgerlichen Eigensinns

Kritik nach Umfrage: Sachsen ist Deutschlands Versuchslabor des bürgerlichen Eigensinns

Flagge des Bundeslandes Sachsen mit Wappen: Funktionierende Demokratie
Flagge des Bundeslandes Sachsen mit Wappen: Funktionierende Demokratie
Flagge des Bundeslandes Sachsen mit Wappen: Funktionierende Demokratie Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Robert Schmiegelt/Geisler-Fotopr
Kritik nach Umfrage
 

Sachsen ist Deutschlands Versuchslabor des bürgerlichen Eigensinns

Die CDU rauscht in einer Umfrage zur Landtagswahl in Sachsen nach unten, so daß die AfD nun führende Kraft ist. Dafür werden die Sachsen nun übel beschimpft. Doch so läuft es nun mal in einer funktionierenden Demokratie. Und die Sachsen kuschen nicht vor Meinungswächtern und Gesinnungsgouvernanten. Ein Kommentar.
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Panik im Netz – die Sachsen-Hasser sind wieder los. Mit Schaum vor dem Mund ziehen die Haltungshetzer unter dem Schlagwort #Sachsen hemmungslos über den wackeren Volksstamm und seinen Freistaat her: Eine „braune Jauchegrube“ sei das, voller „Nazis“; man solle doch eine neue Mauer um Sachsen bauen, das Land zum Wolfsrevier machen oder Dresden mal wieder bombardieren lassen, und ein Leipziger Grünen-Stadtrat und ehemaliger Grünen Landes-Vorstandssprecher empfiehlt gar, man solle Sachsen „einfach canceln“.

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Auslöser für die ganze Aufregung: In neuesten Umfragen liegt jetzt in Sachsen die AfD als stärkste politische Kraft vor der Union. Dabei hat die Schwefelpartei, der nach wie vor mehr als jeder vierte Sachse seine Stimme geben würde, gar nicht mal groß zugelegt. Vielmehr ist die CDU, die in den Neunzigern noch satte absolute Mehrheiten holte, auf gerade mal noch 24 Prozent abgestürzt.

Sachsen kuschen nicht vor Meinungswächtern und Gesinnungsgouvernanten

Von der schrägen Anti-AfD-Regierungskoalition, in die sich die Union mit SPD und Grünen gerettet hat, haben offenkundig nur letztere profitiert, wenn auch bescheiden, während die Sozis im Freistaat inzwischen von oben an der Fünf-Prozent-Hürde kratzen. Die drei offen sozialistischen Parteien kommen zusammen gerade auf 30 Prozent, und die CDU erhält von den Wählern die verdiente Umfrage-Strafe dafür, daß sie ihren Willen so dreist mißachtet und lieber mit linken Parteien koaliert.

So läuft es eben in einer funktionierenden Demokratie. Vielleicht ist es ja gerade das, was die Meinungswächter und Gesinnungsgouvernanten an den Sachsen so erbost: Daß sie einfach nicht vor ihnen kuschen und sich auch nicht vorschreiben lassen, was sie zu denken und zu wählen haben. Das hat wenig mit „Rechtsextremismus“ zu tun, aber viel mit angewandter Diktaturerfahrung.

Dafür werden sie von Leuten, für die jeder Andersdenkende automatisch ein Hasser und Hetzer sein muß, mit übelsten Pauschalbeleidigungen und Diffamierungen überzogen. Deshalb, liebe Sachsen, nur weiter so: Im Rest der Republik gibt es immer noch viel zu viele, die sich schwertun mit Pluralismus und demokratischer Willensbildung, wenn es mal nicht nach ihrem ideologischen Drehbuch geht. So gesehen ist Sachsen Deutschlands Versuchslabor des bürgerlichen Eigensinns – und das ist auch gut so.

Flagge des Bundeslandes Sachsen mit Wappen: Funktionierende Demokratie Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Robert Schmiegelt/Geisler-Fotopr
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